Audi plant Brennstoffzellen-SUV frühestens 2020 in Kleinserie
Audi und Hyundai: Kooperation bei Brennstoffzellen-Technik
Gerade erst haben Daimler und Ford ihre Kooperation beim Thema Brennstoffzelle aufgelöst, da ist die Autowelt
um eine ebensolche reicher: Nun wollen Audi und Hyundai ihre Kräfte bündeln, um die Technik weiter zu entwickeln.
Hyundai
Vorsprung durch Technik: Anders als Audi hat
Hyundai mit dem Nexo bereits ein Brennstoffzellen-Auto im Angebot
Die Audi AG und die Hyundai Motor Group wollen die Entwicklung der Brennstoffzellen-Technologie vorantreiben. Mit der Kooperation
wollen man die Großserien-Reife der Brennstoffzelle schneller und effizienter erreichen. Man beabsichtige den wechselseitigen
Tausch von Patenten und Zugang zu nicht wettbewerbsrelevanten Bauteilen, teilte Audi mit. Darüber hinaus prüfe man eine "weitergehende
Zusammenarbeit" bei der Entwicklung dieser nachhaltigen Technologie. Die Vereinbarung steht noch unter Vorbehalt der Genehmigung durch
die zuständigen Behörden.
Die Brennstoffzellen-Technik hat gleich mehrere Vorteile: Hohe Reichweiten jedenfalls im Vergleich zu aktuellen Elektroautos,
kurze Betankungszeiten und weniger Gewicht dank kleinerer Akkus. Auf der Soll-Seite stehen vor allem die Problematik der
regenerative Erzeugung von Wasserstoff und der Infrastruktur-Aufbau.
Die Brennstoffzelle sei die konsequenteste Form des elektrischen Fahrens und damit ein "starkes Asset" im Technologie-Portfolio
für die emissionsfreie Premium-Mobilität von morgen, sagt Audis Entwicklungsvorstand Peter Mertens. "Dabei bündeln wir unsere
Kräfte mit starken Partnern wie Hyundai." Für den Durchbruch seien Kooperationen der richtige Weg, um technologischen Vorsprung
bei attraktiven Kostenstrukturen zu erreichen. Hyundai-Manager Euisun Chung sagte, man sei zuversichtlich, dass die Partnerschaft
mit Audi die Vision und die Stärken des Brennstoffzellen-Antriebs erfolgreich unter Beweis stellen werde.
Audi beschäftigt sich seit knapp 20 Jahren mit Brennstoffzellen-Konzepten. Als erster Versuchsträger entstand 2004 der kompakte
Audi A2H2; es folgten drei weitere Studien. Derzeit entwickeln die Ingolstädter in konzernweiter Entwicklungsverantwortung die sechste
Technologie-Generation. Sitz des Brennstoffzellen-Kompetenzzentrums ist der Standort Neckarsulm.
Anfang des kommenden Jahrzehnts will Audi die Brennstoffzelle als Kleinserie in einem sportlichen SUV einführen - und hinkt damit
dem aktuell verfügbaren Hyundai Nexo deutlich hinterher. Die Lizenzvereinbarung mit Hyundai zielt aber bereits auf die nächste
Entwicklungsstufe und ein breiteres Marktangebot.