Aufwand zu hoch / Drei Millionen Einheiten pro Jahr
Audi schafft Print-Kataloge ab (aktualisiert)
Für manch einen Autoliebhaber sind sie eine liebgewonnene Lektüre, doch ihre Zeit ist abgelaufen: Als dritter Hersteller wird auch Audi
einem Bericht zufolge künftig keine Kataloge mehr drucken.
Audi
Audi wird ab 2020 Fahrzeugkataloge
nicht mehr gedruckt, sondern nur noch digital anbieten
Audi stellt seine gedruckten Fahrzeugkataloge ein. "Es ist ein gigantischer Aufwand, ihn zu erstellen, zu redigieren, zu drucken, auszuliefern.
Und bis er im Handel ist, ist er eigentlich schon fast wieder veraltet", sagte der Leiter des Bereichs Digital Business und Customer Experience,
Sven Schuwirth, der Branchenzeitung Automobilwoche. "Wo ist der Mehrwert dieser Broschüren auf Hochglanzpapier, wenn ich darin ein rotes Auto sehe,
aber ein schwarzes will? Das kann ich digital besser machen. Deswegen haben wir beschlossen, gedruckte Fahrzeugkataloge zum Sommer 2020 weltweit
einzustellen."
Auch wenn manche Kunden es schade finden werden, einen Katalog nicht mehr imagestark auf dem Schreib- oder Couchtisch auslegen oder auf dem stillen Örtchen
darin schmökern zu können, ist die Umstellung sicher sinnvoll. Dies betrifft sowohl Umweltaspekte - Audi hat die Kataloge den Angaben zufolge bisher in einer
Jahresauflage von immerhin drei Millionen Stück drucken und verteilen lassen - als auch die Schnelllebigkeit und hohe Zahl von Modellvarianten und
Individualisierungsoptionen, sich in einem seitenmäßig nicht begrenzten pdf-Dokument und vor allem in einer digitalen Anwendung wesentlich besser visualisieren
lassen.
Dass andere Hersteller folgen werden, ist absehbar: Die Argumente gegen den Katalog sind überall ähnlich. Und der Umweltschutz lässt sich prima
im Jahresbericht und in CO2-Statistiken nutzen.
In einer ersten Version dieses Artikels hatten wir Audi die Vorreiterrolle bei der Prospektabschaffung zugeschrieben. Dies ist
nicht korekt: Mercedes-Benz hatte diesen Schritt bereits 2018 vollzogen. Wir haben den Text entsprechend angepasst. Danke an den Leser für den Hinweis.
Nachtrag ... weil, wenn der Wurm drin ist, der Wurm drin ist, korrigieren wir uns ein zweites Mal: Auch Volvo war Audi zuvorgekommen. Nochmals Danke
an einen weiteren Leser.