Oliver Zipse wird neuer BMW-Chef

BMW hat einen neuen Vorstandschef bestimmt. Oliver Zipse wird die Leitung des Konzerns übernehmen – und das schon bald. Oliver Zipse wird das Amt des Vorsitzenden des Vorstands der BMW AG übernehmen. Das hat der Aufsichtsrat des Unternehmens in seiner Sitzung am Donnerstag in Spartanburg (USA) entschieden. Zipse tritt die Nachfolge von Harald Krüger an, der Anfang Juli öffentlich gemacht hatte, nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stehen.

Krügers Vertrag läuft zwar noch bis April 2020, doch der Wechsel erfolgt bereits Mitte August 2019. Anders als von vielen bekannten Medien dargestellt, war von Anfang an klar und von BMW auch so kommuniziert, dass Krüger nach seiner Absage kurzfristig ausscheiden wird. Über die Modalitäten des Aufhebungsvertrages machte BMW keine Angaben.

Zipse ist 55 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Er trat nach seinem Studium (Informatik, Mathematik, Maschinenbau) 1991 als Trainee in den BMW-Konzern ein und arbeitete auf verschiedenen Positionen in Deutschland, Südafrika und Großbritannien (Mini). Seit 2015 gehört er mit Verantwortung für die Fertigung von 2,5 Millionen Fahrzeugen in allen weltweiten BMW-Werken dem Vorstand an. Es hat bei BMW Tradition, dass der Produktionsvorstand gute Chancen auf den Chefsessel hat. Bereits Krüger sowie die früheren Vorsitzenden Reithofer und Milberg kamen von dieser Schiene.

Zipse gilt als sachlicher, dabei durchsetzungsstarker Manager ohne Chef-Allüren nach außen - ganz so, wie es im Hause BMW Tradition hat. Dies und sein geringeres Alter dürften auch eine Rolle bei der Bevorzugung gegenüber dem weiteren aussichtsreichen Kandidaten Klaus Fröhlich (59, Entwicklungsvorstand) gespielt haben. Ob Fröhlich nun BMW verlässt, bleibt abzuwarten, ebenso wie die Personalie eines neuen Produktionsvorstandes.