KW 09/2013 |
Privates Peer-to-Peer-CarSharing
Heute geht es um CarSharing – schon wieder. Denn die Idee hat in der Umsetzung viele Facetten, von den regionalen
Gemeinschaften über Car2Go & Co. bis hin zum Peer-to-Peer-Konzept. Die meisten Autos stehen die meiste Zeit ungenutzt
herum, warum sollte man sie in dieser Zeit also nicht mit jemand anderem teilen und damit auch noch Geld verdienen?
Genauso funktioniert "Autonetzer", ein 2010 gegründetes Portal, das inzwischen mit der Daimler-Initiative Car2Share
in einer uns nicht recht durchschaubaren Weise kooperiert, vom großen Konzern also offenbar für eine gute Idee gehalten wird.
Auf der Plattform können registrierte Mitglieder Autos anderer Mitglieder kurzfristig und -zeitig mieten. Das kostet
nicht die Welt und kann für Mieter im Einzelfall eine praktische Sache sein, nicht nur für den Einkauf im schwedischen
Möbelhaus. Die Seite funktioniert gut, wenn auch manche Angebote merkwürdig wirken und diese außerhalb der Ballungsgebiete
jedenfalls bisher spärlich ausfallen. Der Autor dieser Zeilen würde sein Privatauto dort niemals offerieren, akzeptiert aber,
dass andere das lockerer sehen.
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KW 08/2013 |
Tesla Motors vs. New York Times
Journalisten haben es mit Herstellern manchmal nicht leicht – und vice versa. Die meisten Geschichten gelangen
nicht an die Öffentlichkeit, die wenigen Ausnahmen sind demnach umso schöner. Wie die neue von Tesla: Ein Journalist der
New York Times gönnt sich im Model S eine ausgiebige Tour an der US-Ostküste und beschreibt anschließend, wie er mit leerem
Akku liegenblieb, abgeschleppt werden und frieren musste (wir kennen das von E-Autos). Daraufhin gab
sogar der Tesla-Aktienkurs nach, doch Tesla-Chef Elon Musk, in Sachen journalistischem Unsinn ein gebranntes Kind, reagierte
prompt. Man zeichne in den Testwagen sämtliche Daten auf, erklärte er – und stellte sie online. Daraus geht im Detail
hervor, dass der sowieso E-Auto-kritische Journalist es im Bericht wohl mit der Wahrheit nicht so genau nahm. Wenn sich auch
die Korrektheit der Tesla-Daten nicht prüfen lässt, so spricht vieles dafür, dass die als so seriös geltende Zeitung hier
unseriös agiert hat. Sympathie also für Tesla, wenn auch deren Bezeichnung des Model S als "bestes Auto der Welt" weder
zutreffend noch sympathisch ist.
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KW 07/2013 |
Björn-Steiger-Stiftung und Notruf 112
1969 verunglückt Björn Steiger tödlich, da der Rettungsdienst zu langsam ist. Sein Name ist noch heute durch die daraufhin
von seinen Eltern gegründete Björn Steiger Stiftung (BSS) bekannt. Gekämpft, gefordert und gefördert wurde dabei auf vielen
Ebenen, von der Einführung des Sprechfunks in Krankenwagen damals bis zur Handy-Ortung heute. Während Notrufsäulen oft mit
der BSS in Verbindung gebracht werden, kennt kaum jemand den Einfluss der Stiftung auf den heute so selbstverständlichen
einheitlichen Notruf (100 und) 112. Als die bundesweite Schaltung 1973 scheitert, verklagt die BSS das Land Baden-Württemberg
und die Bundesrepublik auf Einführung der Notrufnummer. Die Klage wird erwartungsgemäß abgewiesen, führt aber zu einer breiten
Unterstützung durch die Öffentlichkeit: Schon wenige Wochen danach wird die bundesweite Einführung beschlossen. 40 Jahre
später gilt die 112 fast europaweit, doch jeder
vierte kennt sie nicht. Daran erinnert die EU jährlich am 11.2. – und wir heute minimal verspätet mit dem Webtipp zur
BSS, die eine gute Website hat und in dieser Rubrik schon lange fehlte.
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KW 06/2013 |
Kampagne zum VW Beetle Cabriolet auf Hawaii
Stell Dir vor, Volkswagen verpflichtet sechs internationale Protagonisten, "die in den Bereichen Comedy, Mode, Sport,
Fotografie oder Musik über hohe Bekanntheitswerte und ein großes soziales Netzwerk verfügen" – und der Autor dieser
Zeilen kennt sie ausnahmslos nicht. Nun, jenen, die jünger und/oder "socialisiger" sind, mag es anders gehen, aber es
spielt auch nicht so die Rolle, wenn man sich mit der neuen Kampagne zum VW Beetle und insbesondere zum Beetle Cabriolet
befasst. Mit dem nämlich cruisen die "Trendsetter" zwei Wochen über Hawaii, um ihre "Erlebnisse" anschließend auf Facebook,
Twitter, YouTube und all den anderen modernen "Kanälen" zu veröffentlichen, zu teilen, kurzum: das Auto zu bewerben. Manche
der (noch spärlichen) Inhalte gefallen durchaus, schon wegen des fotografischen Umfelds, wie ja auch das Auto selbst zwar
nicht praktisch, aber doch sympathisch ist – ebenso wie übrigens der Aktions-Slogan "As Sun As Possible". Der Rest
der Beetle-Website ist aktuell nicht abrufbar, soll aber in den nächsten Wochen in neuem Look erstrahlen.
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