Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Donnerstag, 18. April 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 3 Minuten
61 Millionen Euro in vier Jahren investiert

Sinntalbrücke auf der A7 für den Verkehr freigegeben

Die neue Sinntalbrücke auf der A7 in der Rhön kann jetzt befahren werden. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat das aufwändige und teure Bauwerk heute für den Verkehr freigegeben. Die Mittel für solche Maßnahmen werden aufgestockt. Die alte, Ende der 1960er Jahre gebaute Brücke über das unterfränkische Sinntal auf der A 7 zwischen Würzburg und Fulda musste wegen irreparabler Schäden an den Schweißnähten des Stahlüberbaus ersetzt werden; am 22. Juni 2013 wurde sie gesprengt (siehe Link am Ende der Meldung).

Die neue Brücke ist 755 Meter lang, über 50 Meter hoch und hat zwischen den Pfeilern maximale Stützweiten von über 100 Metern. Sie besteht für jede Fahrbahn aus zwei getrennten Überbauten. Einschließlich der neuen Brückenanschlüsse wurden auf 2.500 Meter Länge nach Ministeriumsangaben rund 61 Millionen Euro investiert, die Bauzeit betrug vier Jahre.

Ramsauer sagte, nun könne der Verkehr auf einer der wichtigsten Nord-Süd-Achsen in Europa wieder fließen. Die Brücke stehe stellvertretend für die Straßenbrücken im Land. Viele Brücken seien dringend sanierungsbedürftig. Jahrelang sei viel zu wenig in die Sanierung investiert worden. Ramsauer: "Wir haben die Mittel für die Brückensanierung nun mehr als verdreifacht. Damit erhalten und verbessern wir die Leistungsfähigkeit unseres Straßennetzes, um zukünftige Verkehre bewältigen zu können."

Für das Jahr 2013 stehen den Angaben zufolge über 2,5 Mrd. Euro Erhaltungsmittel bereit, die in der Finanzplanung um 100 Mio. Euro/Jahr bis 2016 auf dann 2,8 Mrd. Euro erhöht werden. Von diesen Mitteln fließen in diesem Jahr mehr als 830 Millionen in die Brückensanierung, 2014 sogar rund 950 und 2015 rund 980 Millionen Euro. Experten bezweifeln jedoch, dass dieses Budget ausreichen wird, zu schlecht ist der Zustand zahlreicher Brücken. Laut Ministerium wurden bis ins Jahr 2009 im nicht spezifizierten Durchschnitt nur rund 330 Millionen Euro pro Jahr in die Reparatur der Bauwerke investiert. Im Netz der Bundesfernstraßen befinden sich den Angaben zufolge über 39.000 Brücken, die aus über 50.000 Teilbauwerken bestehen. Sie haben eine Gesamtlänge von fast 2.100 Kilometern. Die meisten Brücken in Deutschland wurden zwischen 1960 und 1985 gebaut.

Die Autobahn A 7 ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Europa und mit 960 km die längste Autobahn in Deutschland. Sie führt von der dänischen Grenze bei Ellund durch Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Hessen bis zur bayerisch-österreichischen Grenze bei Füssen. Die heutige Autobahn A 7 folgt auf der Strecke zwischen Flensburg und Hamburg dem historischen Ochsenweg, der bereits im Mittelalter eine wichtige Handelsroute von Skandinavien nach Süden darstellte. Der erste Streckenabschnitt der A 7 wurde bereits vor dem 2. Weltkrieg 1937 zwischen Kassel und Göttingen in Betrieb genommen. Die heutige A 7 zwischen Bad Hersfeld und Würzburg wurde in den 1960er Jahren gebaut.
In einer ersten Version dieser Meldung hatten wir das Sinntal als osthessisch bezeichnet, weil der Ort Sinntal in Osthessen liegt. Tatsächlich liegt die Brücke aber in Unterfranken, wie ein Leser zutreffend mitteilt. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen. —Red.
text  Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.