Drahtlose Überwachung von Babys und Kindern im Fond
Babycam von Garmin: Für Gadget-Fans
Nach Rückfahrkamera, 360-Grad-Kameras und Dashcam können Autofahrer demnächst auch eine Babycam fürs Auto kaufen.
Garmin zeigt das Gadget aktuell auf einer Kindermesse: Chic und praktisch, aber unflexibel und teuer.
Garmin
Garmin bietet demnächst eine drahtlose
Kamera zur Überwachung der Kinder auf der Rücksitzbank an
Wer öfter mit kleinen Kindern im Auto unterwegs ist, kennt die Situation: Man würde gerne wissen,
warum der Nachwuchs auf der Rücksitzbank schreit - oder plötzlich so still ist. Umdrehen während
der Fahrt ist natürlich keine gute Idee, und bei rückwärtsgerichteten Babyschalen überdies nicht
zielführend.
Abhilfe verspricht Garmin mit der sogenannten "babyCam". Sie überträgt Aufnahmen aus dem Fond des Wagens
direkt aufs Display kompatibler Navigationsgeräte des Herstellers. Bei Modellen mit Spracherkennung muss
der Fahrer nicht einmal eine Hand vom Lenkrad nehmen, um den Video-Modus aufzurufen: Sagt er "babyCam",
erscheint das Bild auf dem Display. Schade: Eine Konnektivität via App auf ein in aller Regel
sowieso vorhandenes Smartphone hat Garmin nicht vorgesehen.
Die babyCam lässt sich ohne Werkzeug an den Kopfstützen von Vorder- oder Rücksitzen
anbringen. Der Sichtwinkel ist verstellbar, um wahlweise eines oder mehrere Kinder zu beobachten.
Ein Nachtsichtmodus soll auch bei Dunkelheit eine gute Bildqualität ermöglichen. Betrieben wird die Babykamera
mit handelsüblichen AA-Batterien; sie sollen laut Hersteller "bei gewöhnlicher Nutzung" eine Laufzeit von
bis zu drei Monaten haben. Alternativ kann die Stromversorgung auch via USB-Kabel hergestellt werden.
Auf der ABC Kids Expo in Las Vegas am 18. Oktober wird die Baby-Cam erstmals vorgestellt. Der Verkaufsstart
ist auf Januar 2016 terminiert. Wer die moderne Überwachung nutzen will, muss allerdings bereit sein,
tief ins Portemonnaie zu greifen: Mit 199 Euro (ohne Navi) kostet die Kamera ein Vielfaches dessen, was
man für zu Hause für eine (schnurgebundene) Webcam zahlt - oder einen simplen Spiegel. Letzterer kostet etwa
bei
Amazon rund 20 Euro (w).
Der allerdings hat nicht jene Zusatzfunktion, die der Baby-Kamera-Hersteller extra betont: Nach der Ankunft an einem Ziel
weist eine Texteinblendung auf dem Display des Navigationsgerätes darauf hin, noch einmal die Rückbank zu
kontrollieren. "So läuft der Nutzer selbst in hektischen Situationen nicht Gefahr, Einkäufe, Wertsachen
oder die Windeltasche zu vergessen", erklärt Garmin. Klingt verdächtig so, als solle eigentlich davor gewarnt
werden, das Kind nicht zu vergessen.