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Neu zur IAA: Jaguar XF |
Jaguar |
Während noch nicht geklärt ist, wer künftiger Eigentümer des aktuell im Ford-Konzern beheimateten Autobauers Jaguar
sein wird, präsentieren die Briten mit dem XF bereits die künftige Marschrichtung bei den Autos. Mit seinem Vorgänger
S-Type hat die Limousine optisch kaum mehr gemein als das Markenzeichen.
Auf die klassische, zweifellos etwas barock anmutende Limousine im Drei-Box-Design folgt ein modernes Auto, das man
schlimmstenfalls als unauffälliges Schrägheckmodell und bestenfalls als viertüriges Coupé bezeichnen muss respektive
kann.
Die 4,96 Meter lange und 1,88 Meter breite Limousine ist dabei aufgrund der stark abfallenden Dachlinie, des vertikalen
Lufteinlasses mit Jaguar-Schriftzug im vorderen Kotflügel, des kleinen Kühglergrills und der an Aston Martin erinnernden
Rückleuchten durchaus ein Hingucker, aber nicht der typische Jaguar - oder das, was man bisher dafür gehalten hat.
So gelungen und mit leichter Hand aus einem Guß gezeichnet wie der XK scheint der Viertürer den ersten Fotos nach zu
urteilen nicht.
Weit weniger progressiv als das Design hat Jaguar das Thema Antrieb beackert: Die verfügbaren Motoren sind allesamt aus
anderen Baureihen bekannt. Die Basis bildet der Sechszylinder-Diesel mit 2,7 Litern Hubraum, gefolgt vom
Dreiliter-Benziner und den beiden V8-Modellen mit und ohne Kompressor-Aufladung.
Die Kraftübertragung obliegt der bereits im XK arbeitenden Sechsstufen-Automatik, die im XF sank "Shift by
wire"-Technologie noch etwas schneller arbeiten soll und über Lenkrad-Schaltwippen verfügt. Statt über einen
konventionellen Wählhebel auf dem Mitteltunnel oder einem Lenkstockhebel à la Mercedes erfolgt die Bedienung
des Getriebes über einen Drehschalter auf der Mittelkonsole.
Der sogenannte "Jaguar Drive Selector" ermöglicht die Wahl von Fahrstufe und Antriebsprogramm. In den Stellungen D und S
(für Sport) werden die Drosselklappenstellung, die ESP-Auslöseschwelle und die Schaltzeitpunkte an den Fahrstil und das
Streckenprofil angepasst. Neben einem für alle Varianten obligatorischen Winterprogramm steht im Topmodell zusätzlich ein
besonders sportlicher "Dynamic"-Modus bereit, mit dessen Hilfe sich das Potenzial des dann 416 PS starken Modells voll
ausschöpfen lässt.
Ebenfalls neu: Die Lüftungsdüsen sind im Ruhezustand verborgen und drehen sich erst nach Einschalten der Zündung in eine
offene Position - eine ähnliche Lösung kennt man vom VW Phaeton. Die vordere Innenbeleuchtung lässt sich per
Handbewegung aktivieren. Zu den weiteren eingesetzten Techniken gehören eine Rückfahrkamera, eine radargesteuerte
Überwachung des "Toten Winkels", eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, ein Reifendruck-Kontrollsystem und eine
elektronische Parkbremse. Das im XK/XKR eingeführte pyrotechnische Fußgänger-Schutzsystem mit aktiver Motorhaube
gelangt auch im XF zum Einsatz.
Der neue XF wird erstmals auf der IAA in natura zu sehen und dann auch zu bestellen sein; Preise liegen noch nicht vor.
Die Auslieferungen sollen jedoch erst im Frühjahr 2008 anlaufen - und erst dann wird sich auch zeigen, ob sich die
Kunden mit dieser radikalen Katzenwäsche werden anfreunden können.