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Facelift für Ford S-MAX und Galaxy |
Ford |
Mit einem umfassenden Facelift schickt Ford S-Max und Galaxy in die zweite Lebenshälfte. Neben einem
speziell beim S-MAX deutlich aufgefrischten Design verfügen die beiden Vans demnächst auch über eine
modernisierte Motorenpalette und allerhand neue technische Details.
S-MAX und Galaxy waren 2006 die ersten Ford-Modelle, die auf das sogenannte "kinetic design" des Autobauers
setzten - und sie waren damit nicht nur die schönsten Ford seit etlichen Jahren, sondern mit ihrem Mix aus
Dynamik und Unaufgeregtheit auch für sich betrachtet gut gezeichnete Modelle.
Nun also steht die Auffrischung an, und dabei setzt Ford nicht nur branchenüblich vor allem an Stoßfängern
und Leuchten an, sondern hat beiden Vans auch gleich eine modifizierte Motorhaube spendiert. Im übrigen fallen
die Änderungen unterschiedlich aus, wobei beim sportlicher positionierten S-MAX viel mehr gefeilt wurde als beim
Galaxy.
So gibt sich der neue S-MAX vor allem an dem neuen unteren Kühlergrill in umgedrehter Trapezform zu erkennen, der
größer und prägnanter geworden ist, einen Chromrand trägt, auf glänzend schwarzen Kunststoff setzt und mehr
Schwung aufweist als die Pendants etwa beim Focus oder Mondeo. Die entsprechend umgestaltete Frontschürze trägt
nun ein separates LED-Tagfahrlicht (im Basismodell aufpreispflichtig).
Die Heckleuchten hat Ford (ob ganz oder teilweise, ist noch nicht bekannt) auf LED-Technik umgestellt. Sie reichen
nun trotz der dadurch nötigen teuren Eingriffe ins Blech weiter in die Flanken und setzen auch auf eine neue
Innenaufteilung. Zwischen den Leuchten spannt sich eine Aluminiumleiste, auf der der S-MAX-Schriftzug prangt.
Auch die Heckklappe zeigt ein neues Design mit einem integrierten Bürzel, und der Heckspoiler ist größer geworden.
Die Seitenlinie bleibt abgesehen von einem Chromrand um die Fenster unverändert.
Der Galaxy verfügt wie erwähnt zwar auch über eine neue Motorhaube und leichte Retuschen an der Front, etwa
durch Chromleisten auf dem unteren und ausstattungsabhängig auch auf dem oberen Lufteinlass, bleibt insgesamt aber
zurückhaltender. LED-Tagfahrlicht gibt es hier nicht, und an den etwas überdimensionierten wirkenden Stand-/Nebelleuchten
halten die Kölner ebenfalls fest. Neu sind im übrigen die integrierte Aluminium-Dachreling, die teilweise auf
LED-Technik umgestellten, in der Form aber unveränderten Rückleuchten und die Ausführung der unteren
Karosserieverkleidungen in Wagenfarbe. Die besseren Ausstattungsversionen Ghia und Titanium erkennt man an
verchromten Türgriffen und Seitenzierleisten im Chrom-Dekor.
Im Innenraum gibt es in beiden Modellen Facelift-typisch neue Farben und Materialien, aber auch handfestere Neuerungen. So
ist fortan auch der S-MAX mit einem Panorama-Glasdach lieferbar, das einteilig ausgeführt ist und über eine elektrische Blende
verfügt. Neu sind eine Dachkonsole mit Ablagefächern, ein zusätzlicher Innenspiegel zum Beobachten von Kindern im
Fond und eine ausstattungsabhängig serienmäßige oder optionale Innenraumbeleuchtung mit LED-Technik. Die Klimaautomatik
soll dank zusätzlicher Sensoren feinfühliger regeln als bisher, Musikliebhabern wird ein neues Soundsystem mit Subwoofer
offeriert, und das Beladen des Kofferraums wird durch eine serienmäßige Umfeldbeleuchtung erleichtert.
Der Sicherheit dienen elektrische Kindersicherungen für die hinteren Türen und neue Assistenzsysteme, wie man
sie bei Ford vielleicht noch nicht erwartet haben mag. So hält der Tote-Winkel-Assistent "BLIS" ebenso Einzug
wie ein Geschwindigkeitsbegrenzer, der bei EuroNCAP für zusätzliche Punkte sorgt. Ebenfalls neu im Angebot, aber
aus anderen Fords bekannt, sind eine Rückfahrkamera, das schlüssellose Zugangs- und Startsystem und der
Fehlbetankungsschutz.
Neuer Eco-Boost-Benziner, überarbeitete Diesel-Palette
Last but not least hat Ford auch unter der Motorhaube einige Neuerungen vorgesehen, allen voran die
erstmalige Einführung der neuen Motorengeneration "EcoBoost". Es handelt sich dabei um direkteinspritzende
und aufgeladene Benziner, die den aktuellen Trend des Downsizings (weniger Hubraum für weniger Verbrauch)
aufgreifen.
Der erste Vertreter dieser Art ist ein Zweiliter-Aggregat, das 203 PS leistet, ein Drehmoment von 300 Newtonmetern
entwickelt (1.750-4.500/min.) und unter dem Kürzel SCTi vermarktet wird. Damit erreicht der S-MAX das
Landstraßen-Tempolimit in frühestens 8,5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 221 km/h, beim Galaxy lauten
die Werte 8,8 Sekunden und 217 km/h. Den Normverbrauch beziffert Ford auf 8,1 Liter im S-MAX, der Galaxy-Wert liegt
noch nicht vor. Für sich genommen ist das kein schlechter, aber auch kein herausragender Wert, der eigentliche
Fortschritt zeigt erst der Vergleich mit dem bisherigen 2,3-Liter-Motor, der bei nur 160 PS noch auf 9,7 Liter kam.
Dazu trägt auch das neue Getriebe bei: Gab es den Vorgänger nur mit einer konventionellen Sechs-Gang-Automatik,
sorgt künftig das Doppelkupplungsgetriebe "PowerShift" für die Kraftübertragung. Sie ist in Kombination mit
dem neuen Motor serienmäßig, kann aber optional auch mit den beiden stärkeren Zweiliter-Dieseln kombiniert
werden. Diese erfüllen künftig die EU5-Abgasnorm und stehen in drei Leistungsstufen zur Verfügung: 115 PS,
140 PS und neu 163 PS. Der 2,2 TDCi mit 170 PS entfällt offenbar. Als Verbrauch nennt Ford jeweils 5,7 Liter,
drei Zehntel weniger als bisher. Über die Zukunft des Basis-Benziners und des Fünfzylinders kann derzeit nur
spekuliert werden.
Erstmals in natura zu sehen sind die Facelift-Versionen von S-MAX und Galaxy auf der European Motor Show in
Brüssel Mitte Januar, womit Ford dem Land, in dem beide Modelle gebaut werden, die Premiere gönnt - und vermeidet,
auf dem Genfer Salon neben dem dort möglicherweise zu sehenden neuen VW Sharan unterzugehen. Den Markteinführungs-Termin
hat der Autobauer bisher nur auf das 1. Halbjahr 2010 eingegrenzt; Preise liegen noch nicht vor.