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NRW setzt in diesem Winter |
Straßen.NRW |
erstmals Blaulicht an Schneepflügen ein |
In den beiden letzten, überdurchschnittlich schneereichen Wintern kamen die Räumdienste stellenweise nicht
mehr nach. In Nordrhein-Westfalen will der zuständige Landesbetrieb Straßenbau dem Wetter in dieser Saison
nicht nur mit mehr Streusalz-Vorräten, sondern erstmals auch mit Blaulicht zu Leibe rücken.
Zunächst sollen nur 35 der rund 700 Fahrzeuge der 29 Autobahnmeistereien mit Blaulicht ausgestattet werden,
heißt es in einer Mitteilung des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW). Damit werde ein
weiterer Beschluss des Winterforums von NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger (SPD) zum Beginn des Jahres umgesetzt.
Mit Blaulicht können die Fahrzeuge bei Verkehrsstillstand notfalls auch gegen die Fahrtrichtung räumen
und sind weisungsbefugt gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Damit sei man für die Winterdienstsaison
besser gerüstet denn je, sagte Minister Voigtsberger.
Insgesamt ist Blaulicht für den Winterdienst zwar selten, aber nicht ganz neu. Per Sondergenehmigung wurde
dies regional schon bisher praktiziert, auch kommen im Einzelfall Fahrzeuge von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk
zum Einsatz, die schon mangels gelber Rundumkennleuchten mit Blaulicht unterwegs sein können. Eine Untersuchung
der Bundesanstalt für Straßenwesen hatte dem Blaulicht-Einsatz jedenfalls auf hochfrequentierten Strecken bereits 2006
als effektiv bezeichnet.
In diesem Jahr werden in NRW 135.000 Tonnen Streusalz eingelagert. Weitere 40.000 Tonnen werden als Reserve für die
Landesstraßen und den kommunalen Bedarf eingelagert, kündigt Straßen.NRW im Vorfeld des NRW-Tages in Bonn an,
an dem der Landesbetrieb sich unter anderem mit dem Thema Winterdienst präsentiert.
Mit rund 2.000 Straßenwärtern und 700 Fahrzeugen "bekämpft" Straßen.NRW Schnee und Eis auf den 20.000 Kilometern
Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen im bevölkerungsreichsten Bundesland. Der Winterdienst auf den Autobahnen
wird Tag und Nacht von einer Winterdienstzentrale mit Standorten in Hamm und Krefeld gesteuert. Hier laufen unter
anderem die Daten von 260 Glättemeldeanlagen auf, die im Land installiert sind. 50 Millionen Euro hat der
Winterdienst in der Saison 2010/11 (2009/10: 56 Millionen Euro) nach Angaben des Landesbetriebes gekostet,
dabei wurden 226.000 Tonnen (282.000) Streusalz auf die Straßen gebracht. 423.000 Arbeitsstunden fielen an.