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Mittwoch, 1. Mai 2024
Zusage bis Jahresende / Mercedes behält Herstelleranteil 2024 bei

Stellantis-Marken und Mercedes übernehmen Umweltbonus

Nach dem abrupten Ende des sog. Umweltbonus für neue Elektroautos haben der Stellantis-Konzern und Daimler angekündigt, die Prämien für eine kurze Übergangszeit aus eigener Tasche zu übernehmen. Mercedes bleibt zusätzlich dem Herstelleranteil auch im Folgejahr treu. Weitere Autobauer dürften folgen.
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Auch wenn die E-Auto-Förderung nie einen garantierten Endpunkt hatte, so war ihr rund 36 Stunden zuvor angekündigtes Ende am vergangenen Wochenende in dieser Form nicht nur überraschend, sondern für all jene, die mit dem Geld im wahrsten Sinne des Wortes gerechnet hatten, ein Schock - und ein Beispiel für schlechte Politik, die Vertrauen nimmt.

Damit die Kunden nun nicht in eine Finanzierungslücke fallen, haben erste Hersteller angekündigt, einzuspringen. So übernimmt der Stellantis-Konzern für alle E-Neuwagen der Marken Opel, Citroën, Peugeot, DS, Fiat, Abarth und Jeep, die noch bis Jahresende zugelassen werden, die volle bisherige Prämie. Ab morgen gerechnet, sind dies exakt sieben Werktage Zeit. Inwieweit die Händler entsprechende Auslieferungen zumindest der Papiere rechtzeitig schaffen und ob Zulassungsstellen wegen Überfüllung geschlossen werden, steht auf einem anderen Blatt.

Man lasse die Kunden nicht im Regen stehen, sagte Stellantis-Deutschlandchef Lars Bialkowski laut Mitteilung. "Wir haben die Entscheidung, den Umweltbonus mit weit weniger als 48 Stunden Vorlauf zu beenden, mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen."

Auch Mercedes-Benz gibt die Garantie bis Jahresende für alle elektrischen Mercedes und Smart (die alten Modelle). Zusätzlich sichert das Unternehmen für neue Aufträge, die 2024 zur Auslieferung kommen, auch die Anrechnung des Herstelleranteils auf Basis der ursprünglich geplanten reduzierten Förderhöhe 2024 zu.

Dieses Versprechen gelte bis auf Weiteres, heißt es. Angesichts des schleppenden E-Absatzes bei Mercedes darf aber von einer längerfristigen Aktion ausgegangen werden. Man prüfe "weitere Maßnahmen", sagte ein Sprecher.

Planungssicherheit sei beim Autokauf als meist zweitgrößter Investitionsentscheidung ein "sehr hohes Gut", erklärt Mercedes-Vertriebschef Jörg Heinermann die Aktion. "Wir erachten das vorzeitige Ende des Umweltbonus als verfrüht."
text  Hanno S. Ritter
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