SUV mit neuer Front, neuem Infotainment und schwacher Antriebspalette
Facelift Ford Kuga: Erste Infos, erste Bilder
Fast fünf Jahre nach der Vorstellung des aktuellen Kuga zeigt Ford jetzt das Facelift seines Bestsellers.
Das Kompakt-SUV fährt mit aufgefrischtem Design, neuem Infotainment, erweiterten Assistenten und höheren Preisen
in die zweite Lebenshälfte. Und mit einem Antriebsportfolio, das Wünsche offen lässt. Viele.
Ford
Im Sommer beginnen die Auslieferungen
des aufgefrischten Ford Kuga
Ka, Fiesta, Ecosport, B-Max, C-Max, S-Max, Galaxy - Ford hat sie alle einfach auslaufen lassen.
Der Focus wird, so ist zu hören, folgen. Der neue Explorer ist noch immer nicht auf dem Markt,
also verbleiben bei den Pkw - bis zum Anlauf von E-Puma, Explorer und dessen kleinerem Ableger -
aktuell noch Puma und Kuga.
Letzterer hat sich all die Jahre ganz gut verkauft, und Ford scheint dies jedenfalls zunächst
fortführen zu wollen. Also haben die Kölner das Kompakt-SUV nun umfassend aufgefrischt, damit
es gegen den neuen Tiguan und all die anderen Konkurrenten von Stellantis und den koreanischen
Herstellern bestehen kann.
Aufgefrischtes Design
Mittel zum Zweck ist zunächst eine neue Frontpartie. Auffälligstes Element ist eine Lichtleiste,
die die Scheinwerfer miteinander verbindet. Die Leuchten selbst sind anders als bisher geformt und
tragen eine veränderte Tagfahrlicht-Signatur, die entfernt an den Tiguan II erinnert.
Der Kühlergrill ist höher positioniert, womit auch eine neue, bis ganz nach vorne reichende
Motorhaube notwendig war. Außerdem ist der Grilleinsatz breiter und etwas flacher und trägt ein
neues Innenleben sowie nun auch das Logo in seiner neuen, deutlich größeren Umsetzung mit weißem
Schriftzug. Auch die Frontschürze zeigt sich deutlich modifiziert.
Facelift-typisch ist die Seitenansicht abgesehen von mutmaßlich neuen Räderdesigns und einer
leichten Überarbeitung der Außenspiegelgehäuse unverändert geblieben. Auffällig ist die Dachantenne
in Doppel-Stummel-Optik.
Von hinten betrachtet fallen ein neues Innenleben der Heckleuchten speziell in deren inneren Bereichen
ins Auge, vor allem aber der überfällige Wegfall der Griffmulde für die Heckklappe. Sie wird nun durch
einen Taster oberhalb des Kennzeicheneinsatzes bedient, wo sich die Rückfahrkamera noch immer offen und
nicht mittig platziert zeigt. Auch die Heckschürze hat Ford neu gezeichnet und dabei die Einsätze
für Nebelschlussleuchte und Reflektoren etwas weiter nach unten gezogen.
Neues Infotainment und mehr Assistenztechnik
Im Interieur bleibt Ford dem großen 12,3-Zoll-Instrumentenkombi treu, den es sonst in dieser Preisklasse kaum
mehr gibt. Ein Hingucker ist das von arg veralteten acht auf 13,2 Zoll gewachsene Zentraldisplay. Es ist kleiner
als das im neuen Tiguan, wirkt aber schöner integriert als dort. Im Zuge der Umstellung entfällt die bisherige
manuelle Klimabedieneinheit, die in der Bedienung praktischer war. Auf dem System läuft nun die Version 4 von
"Ford Sync", die per 5G-Modem ständig mit dem Netz verbunden ist, Amazons Alexa integriert hat und die Apple
CarPlay und AndroidAuto nun kabellos einbinden kann.
Im Übrigen hat Ford die Assistenztechnik aufgewertet oder ergänzt. So kann die aktuellste Version der
adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage das Tempo jetzt auch vor Kurven oder Abzweigen per Bremseingriff
automatisch anpassen. Der erweiterte Kreuzungsassistent beobachtet beim Linksabbiegen den
entgegenkommenden Verkehr und erfasst jetzt auch Motorräder und Fahrräder sowie Fußgänger. Neu sind
Rückfahr-Notbremsassistent, Querverkehrserkennung und 360-Grad-Kamerasystem.
Anders als bisher werden alle Versionen über LED-Scheinwerfer mit Fernlicht-Automatik verfügen.
Optional stehen LED-Matrix-Scheinwerfer mit Dynamic-Pixel-Funktion zur
Verfügung. Sie nutzen Daten des Navigationssystems und der Frontkamera, um etwa vorausliegende Kurven, Kreuzungen
und Kreisverkehre oder Verkehrsschilder hell auszuleuchten.
Drei Ausstattungslinien mit je einem Extra-Paket / Details unklar
Der Kuga wird fortan in den drei Linien Titanium (Basis), ST-Line (sportlich angehaucht) und
Active (Topmodell) angeboten, die jeweils um ein "X-Paket" ergänzt werden können. "Cool & Connect",
"Graphite Tech Edition" und die Topvariante "Vignale" entfallen. Die drei neuen Grundversionen
unterscheiden sich auch optisch, wobei Ford Titanium noch nicht im Bild zeigen mag.
Auch zur Serienausstattung halten sich die Kölner weitgehend bedeckt, und die technischen Datenblätter
sind unvollständig. Gleichzeitig behauptet der Autobauer, im Rahmen der Produktaufwertung eine
verschiebbare Rückbank umgesetzt zu haben. Tatsächlich verfügt der Kuga aber auch bisher über diese
Funktion. Verstehen muss man das alles nicht, zumal der Bestellstart noch diesen Monat erfolgen
soll.
Antriebspalette ohne Diesel und echte Automatik und fast ohne Allrad
Im Basismodell arbeitet ein nur dreizylindriger Benziner mit 150 PS, gekoppelt an ein manuelles
Getriebe und Frontantrieb. Darüber rangiert der 2,5-Liter-Full-Hybrid, der in der Leistung von 190
auf 180 (2WD) bzw. 183 PS (4WD) sinkt. Er ist ausschließlich mit einem stufenlosen CVT-Getriebe
bestellbar.
Dies gilt auch für das Topmodell, in dem der gleiche Benziner an ein Plug-in-System gekoppelt ist.
Die Systemleistung erstarkt von 225 auf 243 PS. Diese Variante ist nur als Fronttriebler verfügbar,
ihre rein elektrische Reichweite steigt bei unveränderter Batteriegröße von 14,4 kWh um vier auf
69 Kilometer. Zum Vergleich: Der neue Tiguan schafft 45 Prozent mehr.
Einen vernünftigen Diesel hatte Ford beim Kuga schon seit einiger Zeit nicht mehr im Programm, nun ist
die Ära des Selbstzünders vollends vorbei - und mit ihr auch die Option auf eine 8-Gang-Automatik.
Unter dem Strich bekommen Kunden also Allrad nur als Full-Hybrid, Automatik oder Doppelkupplungsgetriebe
überhaupt nicht, und einen sparsamen Diesel ebenso nicht. "Besondere Verbrauchseffizienz mit
begeisterndem Temperament", wie Ford fabuliert, können wir nicht entdecken. Immerhin dürfen beide
Hybrid-Varianten nun jene 2,1 Tonnen an den Haken nehmen, die bisher nur der Diesel schaffte.
Bestellt werden kann der Kuga wie erwähnt noch diesen Monat, ausgeliefert werden soll das Facelift
dann ab Sommer. Gebaut wird das Auto unverändert im spanischen Valencia. Die Preise beginnen bei 39.950
Euro, der Active X PHEV kostet ab 52.550 Euro. Zum Vergleich: Die entsprechenden bisherigen Preise
lagen bei 36.250 bzw. 50.250 Euro, jeweils nicht ausstattungsbereinigt.