Opel
Facelift für den
Opel Astra
Zuletzt war der Opel Astra in fertigungstechnisch-politischer Hinsicht in den Schlagzeilen, jetzt gibt es Neues
vom Produkt selbst: Das Halbzeit-Facelift steht an. Dezente Design-Retuschen treffen auf einen neuen Top-Diesel,
zusätzliche Assistenzsysteme – und ein Sondermodell zum Schnäppchenpreis.
Optisch hat sich Opel bei der Modellpflege des Astra zurückgehalten - sicher eine gute Entscheidung, darf das
Design des Kompaktklassewagens doch als gelungen gelten und werden so bisherige Varianten nicht zu sehr abgewertet.
Inspiriert vom Look des kürzlich eingeführten Coupés Astra GTC zeigen nun auch Fünftürer, Kombi und das kürzlich
nur von hinten gezeigte Stufenheck-Modell im unteren Bereich des Kühlergrills ein modifiziertes Gitter-Muster, dessen
"technischere, präzisere Anmutung" wohl nur Opel-Kenner wahrnehmen dürften. Auffälliger sind die zentrale unlackierte
Fläche und die neue flügelförmige Chromquerstrebe im oberen Grill. Den Facelift-Look der Front runden Chromrahmen und
schwarze Einlagen in den Scheinwerfern ab, die bisher den hochwertigeren Ausstattungen vorbehalten waren. Zudem
liefert Opel das Tagfahrlicht in der LED-Ausführung künftig dort, wo es nicht serienmäßig ist, optional auch ohne
Kombination mit Xenon-Scheinwerfern.
Am Heck finden sich Rückleuchten mit leicht geändertem Innenleben. Beim Fünftürer kommt eine breitere Aussparung für das
Kennzeichen in der Heckschürze hinzu sowie eine horizontale Chromleiste über die gesamte Wagenbreite, die auch der Sports
Tourer trägt. Die Seitenansicht bleibt von zwei neuen 18- bzw. 19-Zoll-Alurädern im Fünf-Doppelspeichen-Design und modifizierten
Radkappen für die Stahlfelgen abgesehen unverändert.
Das Interieur hat Opel nur minimal geändert; neue Stoffe, Farben und "hochwertige Lackierungen für Dekorelemente" sind
angekündigt. Die etwas kleinteilig beschrifteten Instrumente, deren rote Beleuchtung und die Schalterwüste auf der
Mittelkonsole bleiben dagegen erhalten.
Mehr Neues gibt es in technischer Hinsicht zu vermelden: So bekommt nun auch der Astra eine Reihe von Assistenzsystemen,
die im Insignia und Zafira Tourer eingeführt wurden. Dazu zählen die zweite Generation der Frontkamera mit
erweitertem Verkehrsschildassistent, Spurassistent, Abstandsanzeige und Frontkollisionswarner, außerdem der
ultraschallgestützte Tote-Winkel-Warner und der radarbasierte adaptive Geschwindigkeitsregler mit automatischer
Gefahrenbremsung, der in einem Bereich von 50 bis 180 km/h aktiviert ist. Ebenfalls neu im Angebot ist eine
Rückfahrkamera und wie berichtet die
zweite Generation des Fahrradträgers FlexFix
für den Kombi.
Motorseitig liefert Opel den Facelift-Astra zunächst noch mit den bekannten Motoren aus, bevor Anfang 2013 sukzessive
die neuen Triebwerke zum Einsatz kommen,
beginnend mit dem 1,6-Liter-Benziner SIDI. Als
Krönung des Diesel-Angebots transferieren die Rüsselsheimer aber schon in diesem Jahr den neuen BiTurbo-Diesel aus
dem Insignia auch in den Astra (nicht in die Limousine). Mit 195 PS und bulligen 400 Nm Drehmoment ist er einer der
stärksten Diesel in diesem Segment, wie auch Opel bei den Benzinern mit dem 280 PS starken OPC weit vorne mitfährt.
Die Top-Diesel-Modelle tragen ihren Sonderstatus auch optisch nach außen. So entspricht der Kühlergrill in Form und
Dimension dem des Astra GTC, wobei die Querspange statt in Chrom in Wagenfarbe gehalten ist. Während der GTC als
BiTurbo seine breite Querstrebe wie der normale GTC oben am Kühlergrill trägt, verfügen die entsprechenden Varianten von
Fünftürer und Sports Tourer über die neue, schmalere Spange in Flügelform. Der Übergang vom zentralen in den äußeren
Grill ist laut Opel wie eine Haifischflosse gestaltet. Die Seitenfenster sind nur im oberen Teil in Chrom eingefasst.
Zusätzlich verhelfen zwei Auspuff-Endrohre sowie der ausgeprägte Heck-Stoßfänger dem BiTurbo-Modell zu einem muskulöseren
Erscheinungsbild.
Der Innenraum demonstriert mit Sitzbezügen in "JetBlack" und einem asymmetrisch für Fahrer und Beifahrer ausgeführten
Streifen auf den Sitzflächen mehr Sportlichkeit. Für Kontraste sorgen zudem Sitzwangen sowie Doppelnähte in auffälligem
Rot, die sich auch in den Türverkleidungen und im Bereich des Schaltknaufs wiederfinden. Ein unten abgeflachtes Lederlenkrad
und spezielle Fußmatten mit roter Umrandung sind weitere Komponenten.
Opel verkauft die neue Astra-Version ab sofort; Fünftürer und Kombi aktuell sogar zum Schnäppchenpreis ab 14.990 Euro.
Dieser Preis gilt für ein Sondermodell namens "Fun", das ausschließlich mit den Benzin- und Autogas-Motoren erhältlich
ist und zusätzlich zum regulären Basis-Serienumfang über manuelle Klimaanlage, 17-Zoll-Stahlräder, Radio und LED-Tagfahrlicht
verfügt. Der Preisvorteil zur Serie beträgt nach Werksangaben bis zu 3.190 Euro.
Der Opel Astra ist in Deutschland mit großem Abstand zum Marktführer VW Golf das zweitmeistverkaufte Auto der Kompaktklasse.
In Europa steht der Astra insoweit auf dem dritten Platz. Für Opel ist der Astra eminent wichtig - rund 30 Prozent aller
verkauften Opel-Modelle sind Astra. Insgesamt wurden nach Unternehmensangaben von der aktuellen Astra-Generation
bisher rund 641.000 Einheiten verkauft. Der Nachfolger wird wie berichtet ab 2015 nicht mehr in Deutschland gebaut.