Vertragsbeginn zum 1. März 2013 auch als GM-Europe-Chef
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Bald hat Opel wieder einen "richtigen" Chef. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat am Donnerstag den ehemaligen VW-Manager und
Conti-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann zum Vorstandsvorsitzenden berufen, nachdem VW offenbar zuvor die Sperrfrist verkürzt hatte.
Neumann (51) werde ab 1. März 2013 als neuer Opel-Chef agieren, teilte der Autobauer mit. Zusätzlich werde er auch das Amt des
"President GM Europe" übernehmen und "GM Vice President" und Mitglied des "GM Executive Committee" werden. "Er wird eine
Schlüsselrolle in der weltweiten Führung von GM spielen", erklärte Opel.
Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky sagte, Neumann habe intensive Kenntnisse der Automobilindustrie. "Er hat bewiesen, dass
er profitables Wachstum und Turnarounds umsetzen kann. Dr. Neumann ist eine weitere deutliche Verstärkung für unser Führungsteam
und wird das Unternehmen zu einem der erfolgreichsten Turnarounds in der europäischen Automobilgeschichte führen." GM-CEO
Dan Akerson sagte, Opel/Vauxhall spiele "eine Schlüsselrolle für den weltweiten Erfolg" von General Motors. "Diese Entscheidung
stellt sicher, dass wir mit dem bestmöglichen Führungsteam unseren Weg zu Profitabilität und Wachstum in Europa fortsetzen."
Neumann selbst ließ sich wie folgt zitieren: "Ich freue mich darauf, ein Unternehmen mit einer so reichen deutschen Automobiltradition
und einem derart starken Produktportfolio leiten zu dürfen. Ich weiß, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe sein wird. Aber ich bin
davon überzeugt, dass wir den Turnaround schaffen werden - gemeinsam mit meinem Führungsteam und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern."
Neumann war zuletzt für Volkswagen tätig, wo er von September 2010 bis August 2012 CEO und Vice President der Volkswagen Group China
mit Sitz in Peking war. Zuvor hatte er weitere Management-Positionen bei Volkswagen inne, wo er im Jahr 1999 als Leiter Forschung
und Direktor für Elektronik-Strategie begann. Im Dezember 2009 übernahm Neumann bei Volkswagen die konzernweite Verantwortung für
Elektroantriebe. Zuvor war Neumann seit 2004 Mitglied des Vorstands beim deutschen Automobil-Zulieferer Continental AG und im letzten Jahr
vor seiner VW-Rückkehr dessen Vorsitzender. VW hatte vor der jetzigen Berufung Neumanns bei Opel offenbar dessen Sperrzeit für
den Wechsel zu einem Mitbewerber verkürzt; sonst hätte der Vertragsbeginn erst zum Sommer erfolgen können.
Neumann studierte Elektrotechnik an den Universitäten Dortmund und Duisburg, wo er auch promovierte. Seine berufliche Karriere begann er
beim Fraunhofer-Institut als Forschungsingenieur und bei Motorola Semiconductor, wo er als Ingenieur und Strategiedirektor für die
Automobilindustrie zuständig war.
Neumann übernimmt den Chefposten von Strategievorstand Thomas Sedran, der seit dem unfreiwilligen Abgang von Karl-Friedrich Stracke im Sommer
vergangenen Jahres
als kommissarischer Chef agiert hatte.