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Leuchtenberger |
Die deutschen Autohändler rutschen immer tiefer in die roten Zahlen. Die Margen sind im zweiten Quartal 2004 weiter
gesunken, bei einigen Marken liegen sie inzwischen unter einem Prozent, bei Ford sogar nur noch bei 0,39 Prozent. Das ist
das Ergebnis einer Umfrage der Branchenzeitung "Automobilwoche" unter den 31 Händlerverbänden in Deutschland.
Der Präsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Rolf Leuchtenberger, sagte der Zeitung, ein
Händler nach dem anderen gehe über die Wupper, man erwarte für 2004 "wenigstens 1.000 Pleiten". Von den aktuell rund
42.000 Kfz-Betrieben haben seit Jahresbeginn bereits 320 Insolvenz angemeldet. Besonders schlimm sieht es bei Fiat aus.
"Rund zwei Drittel unserer Händler schreiben rote Zahlen", zitiert das Blatt Friedrich Karl Bonten vom
Fiat/Lancia-Händlerverband. Noch nie habe es so viele Insolvenzen wie im ersten Halbjahr gegeben. Wie aus dem Unternehmen
verlautet, sollen seit Jahresbeginn schon 25 Betriebe geschlossen haben.
Düster ist die Lage den Angaben zufolge auch bei Ford. "Nur 60 Prozent unserer Händler schreiben schwarze Zahlen", so
Verbandssprecher Volker Reichstein zu Automobilwoche. Etwa fünf Prozent der rund 700 deutschen Betriebe seien akut von
Insolvenz bedroht - von einer durchschnittlichen Bruttorendite von 0,39 Prozent im Neuwagengeschäft könne niemand leben.
Reichstein erwartet, dass der Druck auf die Erträge im zweiten Halbjahr noch steigt: "Der Wettbewerb ist mörderisch."
Die Erträge im Neuwagengeschäft nähern sich bei fast allen Marken neuen Tiefpunkten. Die Rendite der Volvo-Händler, die im
ersten Quartal 1,09 Prozent betrug, habe sich im zweiten Quartal "wesentlich verschlechtert", klagt Sprecher Karl-Heinz
Winter. Einen Einbruch der Rendite von 1,5 auf 0,91 Prozent im ersten Halbjahr melden die Škoda-Partner.