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Neu ab Januar: Škoda Octavia Kombi |
Škoda |
Wenn Autohersteller ihre eigenen Karossen den Fahrzeugsegmenten zuordnen, wird vor allem in letzter Zeit gerne der
Mund vollgenommen und etwa ein Audi A6 der "Oberklasse" zugeordnet. Wenn allerdings Škoda in der ersten Presseinformation
zum neuen Octavaia Combi diesen als zwischen Unterer Mittelklasse und Mittelklasse positioniert bezeichnet, dann ist
da durchaus etwas dran.
Zwar basiert der Octavia auf der Plattform des Golf V, misst aber in der neuen Generation über 4,75 Meter in der
Länge, fast 1,77 Meter in der Breite und knapp 1,47 Meter in der Höhe. Das entspricht fast auf den Millimeter den
Werten der Limousine, überragt aber das klassenübliche Maß und auch die Dimensionen des Vorgängers deutlich.
Ergebnis ist ein großer Innenraum und insbesondere ein großes Gepäckabteil: 580 Liter passen in Normalkonfiguration
ins Heck, und wer die asymmetrisch geteilte Rückbank komplett umlegt, kann bis zu 1.620 Liter verstauen. Damit
übertrifft der neue Kombi nicht nur die Vorgänger-Generation (548 / 1.512 Liter) und die Limousine (560 / 1.350
Liter), sondern auch höher positionierte Modelle wie Passat Variant oder BMW 5er Touring. Noch größer sind nur
Opel Vectra Caravan und das T-Modell der Mercedes E-Klasse.
Zurück zum Octavia II, auf dessen Kombi-Variante viele schon sehnsüchtig warten. Nach den heute veröffentlichten ersten
Bildern gibt es in punkto Design erwartungsgemäß keine Überraschungen: Der Kombi lehnt sich nicht nur in den
Außenmaßen, sondern auch im Design stark an die Limousine an. Aufregend ist das nicht, gleichwohl aber elegant und
zeit- und klassenlos. Vielleicht mit Ausnahme der schmal zulaufenden Motorhaube ist das Design gefällig, sind die Details
(Frontblinker außen, unlackierte Schutzleisten, Spiegelblinker, Bügeltürgriffe) gut gelöst, und dass Škoda dem
Octavia nach wie vor ein bisschen Blech zwischen Rückleuchten und Heckschürze und B-Säulen ohne schwarze Verklebung
spendiert, darf ebenfalls positiv bemerkt werden.
Antriebsseitig gibt es zum Start fünf Motoren aus dem VW-Regal: Die Basis bildet der 102 PS-Benziner mit 1,6
Litern, darüber rangieren die FSI-Varianten, die 115 bzw. 150 PS aus 1,6 bzw. 2,0 Litern entwickeln. Besonders beliebt
dürften die Diesel sein, wobei hier die 105- und die 140 PS-Version zur Verfügung steht. Nur vom Rußfilter ist bisher
nicht die Rede. Die Kraftübertragung übernehmen manuelle Fünf- bzw. Sechsganggetriebe, gegen Aufpreis
gibt es eine sechsstufige Automatik (Benziner) und die DSG-Box für die Diesel.
Premiere feiert der Kombi nicht, wie lange vermutet, auf dem Genfer Autosalon im kommenden Frühjahr, sondern bereits
Ende September auf der Pariser Automesse. Die Markteinführung für Deutschland ist auf den 15. Januar 2005 terminiert.
Wenn Škoda bei der Preisgestaltung nicht auch eine halbe Klasse nach oben will, dürfte man sich um den Absatz
keine Sorgen zu machen brauchen - und das nicht nur, weil es (bisher) keinen Golf V Kombi gibt.