Der Juni 2005 war bei den Neuzulassungen der beste Monat seit über drei Jahren. Sowohl im Vergleich zum Mai als
auch zum 1. Halbjahr 2004 weist die Statistik überwiegend positive Tendenzen auf. Der Gebrauchtwagenmarkt dagegen
hat noch nicht wieder richtig Fahrt aufgenommen.
Nach einem verhaltenen Start ins Jahr 2005 folgte im zweiten Quartal eine Wiederbelebung der Automobilbranche.
Nach den neuesten zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden im Juni 394.619 Kfz neu in den verkehr gebracht,
darunter 336.629 Pkw. Damit wurde das Vorjahresniveau um deutliche 7,3 bzw. 8,2 Prozent übertroffen.
In den ersten sechs Monaten wurden insgesamt knapp 1,70 Mio. fabrikneue Pkw zugelassen. Mit einem Polster von über
40.000 Einheiten (+ 2,5 %) zur Halbzeit wächst damit die Zuversicht auf eine Fortsetzung des Aufschwungs in der
zweiten Jahreshälfte. Positive Tendenzen gibt es bei allen Fahrzeugsegmenten mit Ausnahme von Motorrädern und
Sattelzugmaschinen.
Besonders gefragt sind derzeit Fahrzeuge der Kompaktklasse (+ 19 %). Kleinere Autos sowie Wagen der Mittel- und der
Oberen Mittelklasse waren dagegen rückläufig. Während das Segment der Vans stagniert, stehen Geländefahrzeuge (plus acht
Prozent) und "Utilities" (+ 21 %) auf Wachstumskurs. Diesel-Pkw wiesen bis zum Jahreswechsel steigende Tendenzen auf; seit
der Filter- und Feinstaubdiskussion fiel ihr Anteil in den letzten Monaten aber von 48,2 auf 38,6 Prozent zurück.
Der Anteil der gewerblichen Pkw-Neuzulassungen ist im ersten Halbjahr erneut um 5,3 auf 52,6 Prozent gestiegen - mehr als
jedes zweite Auto gehört offiziell einer Firma.
Im Nutzfahrzeugbereich brummt es seit dem letzten Jahr wieder kräftig. Dieser Aufwärtstrend wurde auch im ersten
Halbjahr 2005 mit weiteren Zuwachsraten erneut unter Beweis gestellt. Die unterhalb der Mautgrenze Sparte von
Lkw zwischen 7,5 und 11,99 Tonnen nahm mit 36,9 Prozent dabei auffallend deutlich zu. Die Motorradbranche muss dagegen
langen Atem beweisen: Mit minus 7,2 Prozent wurden dort erneut rote Zahlen geschrieben. Auch das Interesse an Quads ist
nach der anfänglichen Euphorie um fast ein Fünftel zurückgegangen.
Deutsche Marken legten im ersten Halbjahr um drei Prozent zu. Dies ist insbesondere auf eine verstärkte Nachfrage bei BMW
(+ 18,9 Prozent) und Audi (+ 10,8 Prozent) zurückzuführen. Weniger gut lief es bei Mercedes (- 8,6 %); VW kann mit
1,2 Prozent ein kleines Plus verbuchen. Bei den Importeuren drängt Südkorea immer stärker auf den deutschen Markt
(+ 40,4 %) und liegt nun hinter Japan und Frankreich bereits auf Platz 3. Italienische und britische Fahrzeuge
fielen dagegen deutlich zurück.
Den höchsten Zugewinn der letzten sechs Monate erzielte Kia mit 62,4 Prozent. Dort wurden Absatzsteigerungen von bis zu
3.200 Fahrzeugen im Monat beobachtet. Der Anteil am Gesamtmarkt stieg auf 1,9 Prozent an. Fiat und Alfa Romeo müssen
mit um die 30 Prozent Rückgang dagegen weiterhin herbe Verluste verkraften - noch schlechter läuft es nur für MG Rover,
wo die Produktion inzwischen eingestellt ist.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ergibt sich mit 3,84 Mio. Besitzumschreibungen zur Jahresmitte ein Minus von 1,2 Prozent.
Die Juni-Zahlen isoliert waren dagegen gut: 5,5 Prozent Zuwachs insgesamt und sogar 5,8 Prozent bei den Pkw lassen auf
eine Erholung hoffen. Im Nutzfahrzeugbereich sind die Defizite der ersten sechs Monate mit bis zu 12 Prozent besonders
hoch. Auch der Pkw-Sektor weist bei einem Minus von 1,0 Prozent noch Kratzer im Lack auf. Für einen Lichtblick sorgen
derzeit bei den Gebrauchten lediglich die Traktoren.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.