Tunnel sind eine überdurchschnittliche Gefahrenquelle, weswegen dort besonders auf die Einhaltung der Vorschriften
geachtet wird. Im Rennsteigtunnel und Umgebung geht in Kürze eine vollautomatische Überwachung in Betrieb.
Das an der Autobahn 71 installierte Video-System verzichte vollständig auf eine Verkehrsbeobachtung durch Polizeibeamte,
erläuterte Thüringens Innenminister Dr. Karl Heinz Gasser am Dienstag.
Bei der herkömmlichen Technik wird die Filmsequenz durch einen Messbeamten angefertigt, wenn dieser auf Grund seiner
Beobachtung einen Verstoß gegen Abstands- oder Höchstgeschwindigkeitsvorschriften festgestellt hat. Die neue Anlage
wird dagegen Verstöße automatisch ermitteln und dann die Kameras entsprechend aktivieren. Eine verdachtsunabhängige
Videoaufzeichnung findet u.a. aus Datenschutzgründen nicht statt.
Durch die neue Technik werde der Autobahnabschnitt noch sicherer, so Gasser. Das eingesparte Personal könne man an
anderer Stelle effektiver einsetzen, hieß es weiter. Wo genau die Anlage außer im Rennsteigtunnel selbst installiert
wird, blieb unklar.
Im Rennsteigtunnel - dem längsten Straßentunnel Deutschlands - ist wie auf den flankierenden kleineren Tunneln und
Brücken Tempo 80 vorgeschrieben. Die fast acht Kilometer lange Doppel-Röhre mit jeweils zwei Fahrstreifen und Standspur
in beiden Richtungen verläuft unter dem Kamm des Thüringer Walds; sie wurde im Juli 2003 nach knapp fünfjähriger Bauzeit
eröffnet.