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170 PS und 400 Nm: |
PSA |
Neuer Ford-/PSA-Vierzylinder-Diesel |
Ford und PSA (Peugeot/Citroën) erweitern abermals ihre Zusammenarbeit in der Entwicklung und Produktion
von Dieselmotoren. Jetzt wurden zwei weitere Maschinen angekündigt, darunter ein Doppelturbo für Pkw.
Mit einem Investitionsvolumen von 332 Millionen Euro sind zwei Vierzylinder-Motoren entstanden, die jeweils 2,2
Liter Hubraum aufweisen. Die eine Variante ist besonders auf Robustheit und Langlebigkeit ausgelegt und für
leichte Nutzfahrzeuge konzipiert, die andere für Pkw der Mittel- und Oberen Mittelklasse.
Der Nutzfahrzeug-Motor, entstanden unter der Federführung von Ford und basierend auf einem älteren Motor, wird in
fünf Leistungsklassen zwischen 85 und 130 PS angeboten, die natürlich allesamt EU4-konform ausgelegt sind, jedoch
auf einen Rußfilter verzichten müssen. Die Common Rail-Maschine mit Vierventil-Technik soll im britischen Ford-Werk
Dagenham ab diesem Monat jährlich bis zu 200.000 Mal produziert werden.
Bei der Entwicklung wurden "reale Daten" aus Kundenfahrzeugen in ganz Europa verwendet, die über sogenannte
"Data Loggers" (die Flugschreibern ähneln) erfasst wurden. Diese Einheiten waren etwa sechs bis zwölf Monate in den
Fahrzeugen installiert und haben die wichtigsten Fahrzeugparameter erfasst. Dabei wurden die Daten von rund 100.000
Fahrstunden und 4,9 Millionen gefahrenen Kilometern protokolliert. Die Motoren sind
auf 100.000 Stunden Betrieb
getestet.
Die für den Einsatz in Pkw vorgesehene Maschine wird bei PSA in Frankreich gebaut. Es handelt sich natürlich
ebenfalls um einen Motor mit Common Rail-Technik, hier in der neuesten Konfiguration mit Piezo-Einspritzventilen
und bis zu 1.800 bar Druck. Die Maschine wird voraussichtlich in den Leistungsstufen 156 und 170 PS auf den Markt
kommen, wobei die stärkere Version über zwei Turbolader für unterschiedliche Drehzahlbereiche zwangsbeatmet wird,
während sonst ein singulärer Lader mit variabler Turbinengeometrie zum Einsatz kommt. Das Drehmoment wird jeweils
400 Nm betragen.
Ein sogenanntes "Extreme Conventional Combustion System" (ECCS) verspricht bei einer verbesserten Leistung und einer
Verringerung der Geräuschbelastung auch eine Reduzierung der Emissionen innerhalb des Motors. Zusätzlich erhalten
alle Pkw mit dem neuen Motor serienmäßig einen Partikelfilter. Zwei Ausgleichswellen sorgen für einen ruhigen Lauf.
Der Motor könnte in Modellen wie dem Peugeot 307, 407 und 607 sowie in Ford Focus und Mondeo zum Einsatz kommen; Termine
sind noch nicht bekannt. Die Kapazität ist ebenfalls auf 200.000 Stück jährlich beziffert.
Das gemeinsame Dieselmotoren-Programm von Ford und PSA wurde 1998 ins Leben gerufen. Seitdem wurden mehr als vier
Millionen Selbstzünder produziert, womit die Partner eigenen Angaben zufolge zusammen der aktuell weltweit führende
Dieselmotorenhersteller sind. Zu den verfügbaren Triebwerken gehören der 1,4 Liter-CR-Diesel, der Ford Fiesta und
Fusion, Peugeot 206 und 307 sowie Citroën C2 und C3 antreibt, ferner die bekannten 1,6- und 2,0 Liter-HDi-/DCTi-Varianten
sowie neuerdings der V6-Motor mit bis zu 207 PS, der auch bei Jaguar und Land Rover Verwendung findet.