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Mini Cooper S mit "John Cooper Works GP Kit" |
BMW |
Erneut fährt Mini ein Sondermodell für besonders sportliche und zahlungskräftige Fans auf. Noch mehr PS bei weniger
Gewicht lautet die Vorgabe.
Das sogenannte John Cooper Works Kit gibt es schon länger für den Cooper S, der schon in der Serienversion
mit 170 PS nicht eben schwächlich motorisiert ist. Nun haben die Marketing-Leute das Kürzel auf das fast schon
zungenbrecherische "Cooper S mit John Cooper Works GP Kit" erweitert, und die Techniker parallel dazu noch mehr
letzte Reserven aus dem 1,6 Liter-Vierzylinder gekitzelt.
Im einzelnen sind es Modifikationen an Ladeluftkühler und Motorabstimmung, die schließlich in einem Wert von 218 PS
münden; das maximale Drehmoment beträgt 245 Newtonmeter. Fahrleistungs- und Verbrauchswerte liegen noch nicht vor,
aber unter 6,5 Sekunden auf Tempo 100 und eine Höchstgeschwindigkeit jenseits der 230 km/h dürfen getrost unterstellt
werden.
Damit diese Kraft auch auf der Straße ankommt - der Mini ist bekanntlich ein Fronttriebler -, ist das Sondermodell
serienmäßig mit einem Sperrdifferenzial ausgerüstet. Fast schon als sträflichen Witz dagegen muss man konstatieren,
dass sich BMW selbst bei einem so starken und teuren Auto das ESP extra bezahlen lässt. Immerhin gibt es eine verstärkte
Bremsanlage von John Cooper Works mit rot lackierten Bremssätteln an der Vorderachse. Im übrigen enthält das Kit ein
Sportfahrwerk und einen "speziell generierten Sound".
Auch optisch macht der schnellste Werks-Mini aller Zeiten keinen Hehl aus seinem Potential. Neu entwickelt wurden
Front- und Heckschürze, der jetzt ein Flügelprofil zeigende Heckspoiler, die noch tiefer herunter gezogenen
Seitenschweller und die Unterbodenverkleidung. Dadurch wurden ein deutlich reduzierter Luftwiderstandswert sowie
verbesserte Abtriebswerte an Vorder- und Hinterachse erreicht.
Zu erkennen gibt sich der schnelle Brite außerdem u.a. an der exklusiven Metallic-Lackierung in Graublau in
Kombination mit dem in "Pure Silver" lackierten Dach. Die Lufteinlässe auf der Motorhaube und in der vorderen
Schürze sind ebenfalls in diesem Ton lackiert. Akzente setzten die in "Chili Red" gehaltenen Außenspiegelgehäuse.
Natürlich dürfen auch große Räder nicht fehlen, in diesem Fall speziell entwickelte gewichtsreduzierte 18-Zöller.
Abspecken war auch sonst angesagt: So ersetzen etwa an der Hinterachse Längslenker aus Aluminium die serienmäßigen
Exemplare. Karosserieseitige Maßnahmen sowie der Wegfall von Teilen des Dämmmaterials sowie von Rückbank und
Klimaanlage machen zusammen nach Werksangaben rund 40 Kilogramm aus und sollen für "Rennsportfeeling" sorgen. Der
Innenraum gibt sich aus dem gleichen Grund puristisch, erwähnenswert sind nur Sportsitze von Recaro, CD-Radio und
ein Multifunktions-Lederlenkrad.
Das Sondermodell, das die Münchner an diesem Wochenende im Rahmen von "MINI United", dem offiziellen Jahrestreffen
und weltweiten Saisonfinale aller Mini-Clubsportserien im italienischen Misano präsentiert haben, wird ab Mitte 2006
zu den Händlern kommen.
Rund 30.000 Euro werden dann mindestens fällig, was natürlich ziemlich verrückt ist. Jenen, die es sich leisten können,
wird es egal sein, und sie können sich immerhin damit trösten, dass die Klimaanlage auf Wunsch ohne Aufpreis geliefert
wird, und dass der im April gezeigte Mini "Challenge" mit 210 PS nochmals 6.000 Euro mehr kostet. So dürften denn auch
die 2.000 produzierten Exemplare ihre Abnehmer finden.