Trotz einiger Ausrutscher-Monate wird es 2006 in Deutschland so wenige Verkehrsopfer geben wie noch nie zuvor. Das
Statistische Bundesamt hat die Zahlen der ersten zehn Monate auf das Gesamtjahr hochgerechnet: 5.000 Tote werden
aber immer noch erwartet. Erste Detail-Auswertungen sind erfreulich.
Dies wären sieben Prozent weniger Getötete als im vergangenen Jahr und nur noch weniger als ein Viertel
der Todesopfer, die beim Höchststand 1970 zu beklagen waren.
Auch ist mit einem weiteren Rückgang bei der Zahl der Verletzten für das Jahr 2006 zu rechnen: Rund 415.000
Verkehrsteilnehmer werden voraussichtlich bis Jahresende bei Unfällen verletzt, das wären vier Prozent weniger im
Vorjahr. Damit hält die positive Entwicklung der letzten Jahre bei den Verunglückten trotz weiter steigendem
Kraftfahrzeugbestand im Jahr 2006 an.
Die polizeilich erfassten Unfälle insgesamt werden in diesem Jahr um gut ein Prozent auf 2,2 Millionen leicht
zurückgehen, wobei die Zahl der Unfälle, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden, um vier Prozent auf
323.000 sinken dürfte, während bei den reinen Sachschaden-Crashs ein Rückgang von einem Prozent auf 1,9 Millionen
erwartet wird.
Aus den bisher vorliegenden tiefer gegliederten Ergebnissen der Monate Januar bis August haben die Statistiker
weitere interessante Details herausgefiltert. So wird die Zahl der getöteten Kinder unter 15 Jahren in diesem Jahr
- im Unterschied zum Vorjahr - voraussichtlich wieder sinken. In den ersten acht Monaten 2006 kamen 92 Kinder im
Straßenverkehr ums Leben, fast ein Viertel weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auch bei den getöteten
15- bis 17-Jährigen und 21- bis 24-Jährigen zeichnet sich ein Rückgang ab - um 22 Prozent auf 117 Personen in der
ersteren und um 26 Prozent auf 294 Menschen in der zweiten Gruppe.
Um sogar mehr als 30 Prozent abgenommen hat gegenüber Januar bis August 2005 die Zahl der bei Verkehrsunfällen
getöteten 21- bis 24-jährigen Pkw-Benutzer. Mit 5,9% weniger getöteten Pkw-Insassen ist der Rückgang bei den 18- bis
20-Jährigen bisher deutlich geringer, außerdem ist die Zahl der tödlich verletzten Motorradbenutzer dieser Altersgruppe
von 35 auf 44 gestiegen. Bei den über 65-Jährigen ist die Zahl der Verkehrstoten um sechs Prozent ebenfalls
zurückgegangen, aber es kamen gegenüber Januar bis August 2005 mehr ältere Menschen mit dem Motorrad (+ neun Personen)
ums Leben.
Insgesamt dürfte jedoch die Zahl der getöteten Zweiradbenutzer in diesem Jahr wieder sinken, nachdem sie im
vergangenen Jahr gestiegen war. Von Januar bis August 2006 ging die Zahl der getöteten Mofa-/Moped-, Motorrad-
beziehungsweise Fahrradbenutzer um elf beziehungsweise 14 Prozent zurück. Weiterhin rückläufig sind nach
Angaben der Behörde Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit oder unter Alkoholeinfluss.