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SUV-Ausblick: Saab 9-4X |
Saab |
Wer Saab bereits als sterbende GM-Tochter sieht, muss – respektive darf – möglicherweise
umdenken. Hat die Marke derzeit kaum Handfestes zu bieten, wollen die Schweden die größte Produktoffensive
aller Zeiten starten und künftig in vielen Segmenten vertreten sein. Einen Ausblick gibt eine SUV-Studie.
Saab stünden aufregende Zeiten bevor, lässt Jan Åke Jonsson wissen. "Wir sind eine Marke im Aufbruch mit einer
klaren Wachstumsstrategie - sowohl bei der Einführung neuer Produkte als auch bei der Steigerung unserer
weltweiten Verkaufszahlen", so der Saab-Chef bei der Vorstellung des 9-4X BioPower auf der Detroit Motor Show.
Das Design der Studie, entstanden in Zusammenarbeit von GM- und Saab-Designern, ist geprägt von klaren Linien
und Flächen ohne Details wie beispielsweise einer Dachreling und soll so die skandinavische Tradition aus
puristischer Form und "Eisblock"-Design in Oberflächen und Scheinwerfern fortführen. Das bereits seriennah
wirkende SUV misst 4,77 Meter in der Länge, mithin so viel wie eine Mercedes M-Klasse, bleibt aber auch ohne
Berücksichtigung der Dachreling sieben Zentimeter niedriger.
Den Innenraum bzw. jedenfalls den Fahrerplatz des Viersitzers beschreibt Saab als "Kommandozentrale", die sich über
den integrierten Starterknopf und Infotainment-Kontrollinstrumenten von der Mittelkonsole bis zum Haupt-Bildschirm
erstreckt. Ein grün beleuchteter Tachometer im Stil eines Höhenmessers und die einem Flugzeug ähnelnde Form
des Lenkrades sollen Erinnerungen an die fliegende Saab-Historie wecken. Während hier bewusst noch nicht
alles in endgültiger Form gezeigt wird und auch das zusammen mit Salomon entwickelte ein Transportsystem für
Ski-Equipment im Kofferraum mehr eine Spielerei ist, darf das Panorama-Glasdach auch für das Serienauto als
gesetzt gelten.
Angetrieben wird die Studie von einem kleinen Benziner, der aus nur zwei Litern Hubraum nicht weniger als 300 PS
und 400 Newtonmeter Drehmoment schöpft. Möglich wird dies durch Turboaufladung einerseits und durch Auslegung auf
Bio-Ethanol-Sprit E85 andererseits - beides Gebiete, in denen die Marke viel Erfahrung hat. Damit schafft der
Allradler den Standardsprint in 8,0 Sekunden und ein Maximaltempo von 235 km/h.
Den Verbrauch (mit reinem Superbenzin und dann 245 PS) beziffert Saab mit 10,5 Litern und erklärt, wie sparsam
dies sei, wenn man mit einem normalerweise für dieses Leistungsniveau nötigen, größeren Motor vergleicht. Den
Vergleich mit einem Diesel verschweigen die Schweden dabei lieber.
Die Produktoffensive soll innerhalb der nächsten fünf Jahre abgeschlossen sein. Dann wolle man in allen wichtigen
Marktsegmenten vertreten sein, heißt es. Welche das genau sind, bleibt abzuwarten - und auch, ob die Pläne aufgehen.