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Der neue Ford Ka |
Ford |
Auf dem Pariser Salon im Herbst wird Ford die Neuauflage des Ka präsentieren. Verwertbare Infos
dazu gibt es noch nicht, wohl aber haben die Kölner bereits jetzt erste Bilder veröffentlicht.
Ein Rück- und Ausblick.
Ist er ein Klassiker, der Ka, wie Ford es - immerhin in Anführungszeichen - behauptet? Nein, das
wäre sicher zu hoch gegriffen. Wahr aber ist, dass der Ka eine Ausnahmestellung im Ford-Portfolio
ebenso wie in der gesamten Branche einnimmt.
Ganze zwölf Jahre nämlich ist es her, dass der eigenwillig gestylte Kleinstwagen das Licht der Welt
erblickte. Zwölf Jahre bedeuten in der heutigen Auto-Welt in aller Regel zumindest zwei Generationen:
Der Ka kam auf den Markt, als der Golf III so allmählich auslief, und er erlebt nun
noch die Einführung des Golf VI in diesem Herbst. Vor allem aber: Seit 1996 hat sich das Auto
nicht wesentlich verändert. Keine Facelifts waren zu vermelden, jedenfalls keine einschneidenden.
Die Hintergründe hierfür sind nicht klar einzuordnen, und doch hat dies dem Zweitürer eine extra
Portion Zeitlosigkeit und Selbstbewusstsein beschert.
Ein recht großes Erbe also für ein kleines Auto, und so ist es schade, dass die Kölner sich zur Neuauflage
bisher nur in Allgemeinplätzen äußern mögen. Nicht einmal die Abmessungen sind demnach zu vermelden,
sondern nur, dass das Design effektvoll sei, der Auftritt selbstbewusst und überhaupt das ganze Auto
"frisch, frech und funky". Nun ja.
1996 überraschte der Ka mit einem außergewöhnlichen Design, das auf die Bezeichnung "new edge" getauft
worden war, für viele Diskussionen sorgte - und für heutige Verhältnisse weniger merkwürdig aussieht als
man dies hätte erwarten können. Der neue Ka folgt nun dem "Ford kinetic Design", das nicht weiter
beschrieben werden muss, wenn man Focus, Mondeo und vor allem den neuen Fiesta kennt.
So sieht der neue Ka dem größeren Bruder auch durchaus ähnlich, ohne diesem dabei aber zu nahe zu
rücken. Die kleineren Ausmaße und geringeren Überhänge, der Verzicht auf das vordere Dreiecksfenster
und die Spiegelblinker oder der steilere Heckabschluss sind nur einige Beispiele für die Unterschiede.
Auch hat der Ka im Gegensatz zum Fiesta und zu bisher den Tankdeckel dort, wo er hingehört - also auf
der rechten Seite. Der Grund liegt in der Basis: Der Ka teilt sich die Plattform (und auch die Motoren)
mit dem Fiat 500, und wird auch zusammen mit diesem in Polen gebaut.
Zuletzt ein Blick ins Interieur: Die Asymmetrie der Mittelkonsole entfällt, die Klimaanlage wird künftig über
Tasten anstelle von Drehreglern bedient und verfügt über zwei kleine Displays, die Fensterheber-Schalter
wandern von den Türen in die Mittelkonsole, die Instrumentierung wird ruhiger und um das sonst vielerorts
eingesparte Kühlwasser-Thermometer ergänzt, und das Handschuhfach erhält einen Deckel.
Besonders beliebt ist der Ka bei der weiblichen Kundschaft, und gerade mit dem Dauer-Sondermodell
"Student" hat Ford auch besonders preissensible Käufer angesprochen. Sicher wird es auch künftig ein
entsprechendes Angebot mit vierstelligem Preis geben. Wer glaubt, das alles klinge so schlecht nicht,
muss sich allerdings noch gedulden. Bis der neue Ka auf die Straßen kommt, wird es voraussichtlich
Februar/März 2009 werden. In der Ruhe liegt die Kraft.