Länger als erwartet trägt die Abwrackprämie in Deutschland zu einem Boom des Automarktes bei. Auch im
Oktober lagen die Pkw-Zahlen fast ein Viertel über dem Vorjahresniveau. Besonders beliebt waren erneut
kleine Pkw.
350.706 Kfz und 18.367 Anhänger wurden nach dem am Dienstag vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg
veröffentlichten Bericht im Herbstmonat neu in den Verkehr gebracht, darunter gut 321.000 Pkw.
Während diese Zahlen ungefähr auf dem Niveau des Vormonats liegen, zeigt der aussagekräftigere Vergleich
mit dem Oktober des Vorjahres ein überdurchschnittliches Plus von 17,5 respektive sogar gut 24 Prozent,
das erneut der sog. Umweltprämie zugeschrieben werden kann.
Im Oktober setzte sich der Trend zu kleineren Fahrzeugen fort - auch dies unter anderem eine Folge
der staatlichen Subvention, die überwiegend für Fahrzeuge der Kleinst-, Klein- und Kompaktklasse in
Anspruch genommen wurde, die zusammen 62 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen stellten. In der Folge ist
auch die CO2-Emission deutlich gesunken. 13,3 Prozent der Neuzulassungen bewegten sich im letzten
Monat bereits unterhalb der 120-g/km-Grenze. Der Anteil EU5-konformer Fahrzeuge stieg im Jahresverlauf von
unter 17 auf über 42 Prozent. Der Dieselanteil lag bei 31,7 Prozent, der privater Zulassungen ebenfalls
prämienbedingt hoch bei 61,8 Prozent.
Im Hersteller-Ranking konnten die deutschen Marken Opel (+57,6 %), Ford (+33,2 %) und VW (+30,4 %) erneut
kräftig zulegen. Bei den ausländischen Autobauern hatten Nissan (+179,6 %), Škoda (+141,5 %) und Suzuki
(+91,2 %) im Oktober die größten Zugewinne im Vergleich zum Vorjahresmonat. Schlecht lief es dagegen für Mitsubishi,
Daihatsu und Subaru mit etwa 50 Prozent Rückgang. Auch die deutschen Premium-Marken mussten zweistellige
Minuszahlen hinnehmen. Mehr als jedes dritte neue Auto (36,2 Prozent) stammte im Oktober aus dem VW-Konzern.
Am Gebrauchtwagenmarkt gab es keine größeren Auffälligkeiten. Gut 552.000 Kfz wechselten im Oktober den Halter,
das sind 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Pkw-Sparte schrieb sogar ein Minus von 6,8 Prozent.
Bezogen auf das Rumpfjahr liegen die Zahlen aber knapp auf dem 2008er-Niveau. Während es neue Lkw am
Markt schwer haben, läuft der Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen besser.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.