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Bis zu fünf Jahre und 200.000 Kilometer volle Herstellergarantie
VW: Anschlussgarantie wird kundenfreundlicher
Beim Thema Anschlussgarantie war Volkswagen zuletzt nicht allzu gut aufgestellt. Nun, da die Finanztochter
eigene Produkte anbietet, sieht die Sache für Kunden merklich vorteilhafter aus: Die Bedingungen werden deutlich
besser, die Tarife klingen fair.
In der bisherigen Anschlussgarantie von Volkswagen, die der Konzern zusammen mit der Allianz umsetzte, waren
nur die wichtigsten Bauteile inbegriffen, wobei "wichtig" relativ zu verstehen war: Rußfilter, Standheizung oder
Xenon-Scheinwerfer etwa galten im Sinne der Bedingungen nicht als wichtig, sprich: waren von der Garantie ausgenommen.
"Einfach, umfassend, beitragsgerecht", das sind die Schlagworte der neuen Police, die Volkswagen Financial Services
(VW FS AG) den Kunden von VW, Seat und Škoda neuerdings anbietet. Sie dürfen dabei durchaus ernst genommen werden,
denn die Anschlussgarantie entspricht in ihrem Leistungsspektrum künftig exakt der zweijährigen Herstellergarantie.
Von Verschleißdingen abgesehen, werden also alle Probleme am Auto auf Kosten des Herstellers beseitigt.
Die Laufzeit beträgt ein, zwei oder drei Jahre, insgesamt sind Autokäufer damit also drei, vier oder fünf Jahre auf
der sicheren Seite. Die Höhe des Beitrages richtet sich überdies nach Fahrzeug-, Leistungs- und Kilometerklassen.
Erstere gruppieren sich mit aufsteigendem Beitrag (bei VW) in Fox, Polo und New Beetle, Golf/Jetta, Scirocco/Eos,
Touran/Tiguan, Passat/Sharan und Touareg/Phaeton. Bis auf letztgenannte Gruppe existieren darin jeweils die
Leistungsstufen bis 60 kW, bis 77 kW, bis 103 kW und ab 103 kW, wobei erstere etwas merkwürdig anmutet, weil sie
ab dem Jetta nicht zutrifft.
Für die Fahrleistung existieren die Gruppen 10.000, 25.000 und 40.000 Kilometer pro Jahr, wobei jeweils auf die
Gesamtfahrleistung im Gesamtzeitraum (drei-fünf Jahre) abgestellt wird. Die Beiträge liegen zwischen 112 Euro
(Fox, drei Jahre, 30.000 km) und 2.520 Euro (Touareg oder Phaeton, fünf Jahre, 200.000 Kilometer), entsprechend
einem Monatsbeitrag von gut drei bis 42 Euro.
Autokiste liegt die komplette Beitragsstaffel vor. Danach zahlt derjenige, der beispielhaft mit einem Basis-Polo
drei Jahre und 30.000 Kilometer sorgenfrei unterwegs sein will, dafür insgesamt nur 115 Euro. Bei einem Golf 2,0 TDI
(140 PS) fallen für insgesamt vier Jahre und 100.000 Kilometer 519 Euro an, und Passat-Kunden (2,0 TDI, 170 PS) zahlen
für die gleichen Werte 847 Euro.
Die Anschlussgarantie kann während der zweijährigen Herstellergarantie (max. 100.000 km) erworben werden und ist
fahrzeuggebunden. Wer sich bereits beim Neuwagenkauf dafür entscheidet, erhält einen Nachlass von 15 Prozent.
Leasing-Kunden zahlen pro Monat Beträge zwischen 1,73 und 19,44 Euro. Die Garantieverlängerung ist sowohl für
Privat- als auch für gewerbliche Einzel- und Großkunden seit Ende Januar erhältlich, ausgenommen sind lediglich
getunte Fahrzeuge, Fahrschulwagen sowie Taxis. Audi-Kunden bleibt das Angebot verwehrt, ihnen steht jedoch ein
ähnliches zur Verfügung.
Nach Ablauf der Laufzeit oder Überschreitung der vereinbarten Fahrleistung, spätestens demnach nach fünf
Jahren und 200.000 Kilometern, besteht die Möglichkeit, die Police mit eingeschränktem Umfang ("Funktionsgarantie")
und einer Selbstbeteiligung von 150 Euro je Schadenfall unbegrenzt jährlich zu verlängern - auch das kein
schlechtes Angebot, weil es jedenfalls die ganz großen Schäden gut abdeckt.
Die VW FS AG tritt wie berichtet seit Jahresbeginn 2011 über ihre neue Tochtergesellschaft, die Volkswagen
Versicherung AG, als Erstversicherer auf.
text Hanno S. Ritter
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