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Radarbasierte Sicherheitstechnik als Option für die neuen Kompakten
Mercedes: Neue A- und B-Klasse mit Kollisionswarner
Mercedes startet die Kommunikation zu den Nachfolgern von A- und B-Klasse. Die erste Ankündigung ist sympathisch: Die
neue Kompakt-Generation wird mit einer radarbasierten Kollisionswarnung mit adaptivem Bremsassistenten erhältlich sein,
wie sie derzeit noch teureren Modellen vorbehalten ist. Der Mut zur Serie fehlt aber.
Im Unterschied zu auf dem Markt befindlichen Systemen in dieser Klasse handele es sich bei dem neuen Brems-Assistenten
nicht um ein reines Stadtsystem zur Minimierung von Bagatellschäden, heißt es bei Mercedes offenbar mit Blick auf Volvos
"City Safety". Vielmehr ziele die Lösung auf den Schutz vor typischen Auffahrunfällen in allen Verkehrssituationen.
Das Sicherheitssystem erkennt einen zu geringen Abstand zu Vorausfahrenden im Geschwindigkeitsbereich zwischen 30 und
250 km/h sowie stehende Hindernisse und warnt den Fahrer optisch und akustisch vor einem drohenden Auffahrunfall. In
einem solchen Fall wird genau die Bremskraft berechnet, die benötigt wird, um idealerweise den Aufprall noch zu vermeiden,
wobei der zur Verfügung stehende Restweg bestmöglich ausgenutzt wird, damit nachfolgende Fahrern bessere Chancen haben,
ihrerseits ein Auffahren zu vermeiden.
Der Bremsdruck wird nachgeregelt, falls sich die Situation verändert - wird vorne beschleunigt, wird zurückgeregelt auf den
Bremswunsch des Fahrers; wird der Abstand auf fahrende und anhaltende Fahrzeuge geringer, wird der Bremsdruck noch weiter erhöht.
Auffahrunfälle sind laut Mercedes in Deutschland heute noch für etwa 22 Prozent aller Unfälle mit Verletzten oder Getöteten
verantwortlich. Rund ein Fünftel dieser Auffahrunfälle kann mit Hilfe radarbasierter Sicherheitssysteme wie Kollisionswarnung
und adaptivem Bremsassistent vermieden werden, bei einem weiteren Viertel lässt sich die Unfallschwere vermindern. Dies geht
aus Analysen der Mercedes-Benz-Unfallforschung hervor.
Mercedes sieht das Kollisionswarnsystem mit adaptivem Bremsassistenten in einer Reihe mit ABS, Bremsassistent (BAS), ESP und
Abstandsregeltempomat als Meilenstein in der eigenen Sicherheitsentwicklung. ABS, BAS und ESP sind heute auch bei anderen
Herstellern Standard. Die künftige Einführung in A- und B-Klasse versteht der Autobauer als "Demokratisierung automobiler
Sicherheitstechnik".
Dazu, das System gleich serienmäßig zu verbauen, konnte man sich aber nicht entscheiden, obschon gerade solche ungewöhnlichen
Schritte in der Vergangenheit die größten Auswirkungen auf Wettbewerber und damit auf das Sicherheitsniveau insgesamt hatten.
Erinnert sei insoweit beispielhaft an den 1985 mit serienmäßigem ABS eingeführten Ford Scorpio und das nach dem "Elchtest"
1997 zum Standard gewordene ESP in der 1. Generation der A-Klasse.
Die neue Mercedes B-Klasse wird auf der IAA im September vorgestellt, die A-Klasse folgt einige Monate später.
text Hanno S. Ritter
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