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Zukunft für Fiesta und Focus / B-MAX geht nach Rumänien, Kuga nach Spanien
Ford: Kleines Bekenntnis zu deutschen Standorten
Ford hat die Produktionsverteilung in Europa teilweise neu aufgestellt. Was der Hersteller als "klares Bekenntnis zum
Standort Deutschland" bezeichnet, ist für die Beschäftigten tatsächlich eher Zuckerbrot und Peitsche. Danach ist die
Fertigung in Köln und Saarlouis mittelfristig gesichert, allerdings werden ausländische Standorte gestärkt.
Der Auftrag zum Bau des neuen Minivans B-MAX als Fusion-Nachfolger geht nach Craiova/Rumänien. Dort soll zu einem
späteren Zeitpunkt ein weiteres Modell des B-Segments anlaufen. Außerdem werden in dem Werk auch der neue Dreizylinder-Benziner
gefertigt, von dem 50 Prozent des gesamten Volumens einer früheren Vereinbarung zufolge in Köln gefertigt wird. Ford will
675 Millionen Euro in Rumänien investieren, "um es zu einer globalen wettbewerbsfähigen Produktion umzuwandeln", wie es hieß.
Im spanischen Valencia wird neben C-MAX und Grand C-MAX zukünftig auch die kommende Generation des Ford Kuga sowie der
neue Ford Transit Connect gebaut. Bisher lief der Kuga in Saarlouis vom Band.
Hinsichtlich des Focus hat Ford dagegen angekündigt, auch die nächste Generation, die etwa 2016 erwartet wird, in
Saarlouis zu fertigen. Auch die für das kommende Jahr geplante Produktion des Ford Focus Electric wird dort
erfolgen, wenn auch in zunächst kleinen Stückzahlen. Der Fiesta bleibt ein Kölner - ab Herbst 2012 werde ein "deutlich
überarbeitetes Modell" des Kleinwagens ausschließlich in der Fahrzeugfertigung in Köln-Niehl gebaut werden, so Ford.
Die Produktion der Nachfolgegeneration werde ebenfalls aus Köln kommen. In beiden Werken werde jeweils eine jährliche
Kapazität von mindestens 350.000 Fahrzeugeinheiten im Drei-Schicht-Betrieb installiert.
Zudem hat Ford strategische Investitionen zur Modernisierung des Kölner Werkzeugbaus, der Lehrwerkstatt in Köln und
Saarlouis und zur Erweiterung des Vorserienbaus angekündigt. Bereits im April hatte das Unternehmen im Rahmen der
Grundsteinlegung eine Investition von 11,6 Millionen Euro in die Erweiterung des Design-Zentrums angestoßen.
Die Ford-Beschäftigten wurden am Dienstag (14.06.) auf außerplanmäßigen Betriebsversammlungen in Köln und Saarlouis über
den zwischen der Geschäftsführung und dem Gesamtbetriebsrat der Ford-Werke GmbH festgeschriebenen Zukunftsvertrag
informiert. Dieser schließt als Ergänzung an die Investitionssicherungsvereinbarung von März 2006 in der Fassung vom
März 2009 an. Die Vereinbarung vom März 2006 garantierte unter anderem die Sicherung der beiden deutschen Standorte bis
Ende März 2011. Vor zwei Jahren, im März 2009, verabschiedeten Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat ein Zusatzabkommen
zur Vereinbarung von 2006, das unter anderem die Zukunft des Kölner Motorenwerks sicherstellte.
Ford bezeichnet die aktuelle Vereinbarung als integralen Bestandteil des europäischen Wachstumsplans, der die
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Standorte von Ford stärken soll. Man werde in Europa in den kommenden drei
Jahren 20 gänzlich neue oder signifikant überarbeitete Fahrzeugmodelle einführen. Die Verfolgung der Wachstumsziele in
Europa mache an einzelnen europäischen Standorten eine Neuausrichtung der Fahrzeugproduktion notwendig.
Ford-Deutschlandchef Bernhard Mattes bezeichnete die Vereinbarung als in vielen Punkten wegweisend. "Die gegenseitigen Zusagen
sind sowohl für die Belegschaft als auch für die Ford-Werke GmbH von überragender Bedeutung. Die Vereinbarung ist darüber
hinaus auch ein Vertrauensbeweis in die Leistungsfähigkeit unserer Belegschaft", sagte Mattes.
Dieter Hinkelmann, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates erklärte, die Vereinbarung sei ein wichtiger Meilenstein für
die Zukunft von Ford in Deutschland und in Europa. Hinkelmann: "Vor allem der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen
schafft für unsere Belegschaft, ihre Familien und letztlich auch die beiden Wirtschaftsregionen Köln und Saarlouis
Sicherheit in den nächsten fünfeinhalb Jahren und darüber hinaus."
text Hanno S. Ritter
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