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Neues Interieur: Golf Plus |
Volkswagen |
Auch das sonstige Interieur hat VW deutlich umgestaltet. Deutlich wird dies durch höhenbedingte Modifikationen betreffend
den Getriebetunnel mit seiner Konsole und Mittelarmlehne ebenso wie den Beifahrerbereich, die Türverkleidungen und die
Sitze. Den auffälligsten Unterschied markiert jedoch das Armaturenbrett. Während die Instrumentierung und auch die blaue
Beleuchtung mit rotem Schalterdesign sinnvollerweise dem normalen Golf entsprechen, haben die Wolfsburger die Mittelkonsole
deutlich umgestaltet.
Die Radio- bzw. Navigationseinheit sitzt nochmals höher und in einem flacheren Winkel, beidseitig flankiert von je zwei
jetzt runden Lüftungsgittern, die sich auch außen am Armaturenbrett wiederfinden und das Ambiente wesentlich prägen.
Darunter sitzt wie gehabt die Bedieneinheit für Heizung/Klima, die jetzt aber deutlicher abgesetzt ist. Noch eine Stufe
tiefer setzt der sehr hohe und steile Getriebetunnel an, der nicht mehr über die zwei schrägen Verstrebungen verfügt.
Auffallend ist auch die stark modellierte Hutze über dem Instrumententräger, die auf dem ersten Bild noch nicht ganz
klar in ihrer Ausgestaltung zu erkennen ist.
Und auch an die Details hat VW gedacht: So gibt es etwa in allen Modellen einen Regenschirmhalter im hinteren
Fußraumbereich; geradezu hervorragend erscheint auch die Möglichkeit, optional für die Mittelkonsole eine 230
Volt-Steckdose zu ordern, etwa um die Akkus eines Notebooks, eines Handys oder anderer Geräte aufzuladen.
Die in zwei Ausführungen offerierte Konsole zwischen den Vordersitzen bietet in der Topversion mit Armauflage ein
kühlbares Staufach (bei Fahrzeugen mit Klimaanlage) sowie die Möglichkeit, hier den optionalen CD-Wechsler oder den
DVD-Player des "Rear Seat Entertainment" von Volkswagen Individual zu integrieren.
Analog zum Golf wird es auch den Golf Plus in den Ausstattungslinien "Trendline", "Comfortline" und "Sportline" geben.
Den Einstieg markiert wie gehabt "Trendline". Hier sind bereits alle wesentlichen Dinge serienmäßig an Bord,
darunter ESP, sechs Airbags, vier Fensterheber, die Rücksitzbank-Kinematik sowie diverse Becher- und Flaschenhalter.
Äußerlich gibt sich die Basis an schwarzen Schutzleisten und 15 Zoll-Stahlfelgen mit 195er-Bereifung zu erkennen.
Den Serienumfang der höher positionierten Linien hat VW noch nicht veröffentlicht, einmal abgesehen davon, dass
dort dann ebenfalls analog zum Golf eine halbautomatische Klimaanlage ab Werk verbaut wird.
Zuletzt ein Blick auf die Motoren: Zum Verkaufsstart werden je zwei Benziner und Diesel angeboten. Die Basis bildet der
bewährte, aber schwache 75 PS-Benziner mit 1,4 Litern Hubraum, darüber rangiert der 1,6 FSI mit 115 PS, der sich jetzt
mit Superbenzin statt Super Plus zufrieden gibt. Die beiden TDI sind ebenfalls bekannt - gemeint sind die 105- und die
140 PS-Version. Noch im ersten Halbjahr wird VW den konventionell einspritzenden 1,6 Liter-Benziner mit 102 PS, den 2,0
FSI (150 PS) und den 90 PS-TDI nachlegen. Alle Motoren erfüllen natürlich die EU4-Norm, über einen Rußfilter für den
Golf ist bei VW dagegen noch immer nichts zu hören. Neben den manuellen Fünfgang- und Sechsganggetrieben (je nach
Motorisierung) sind auch eine sechsstufige Wandlerautomatik und das DSG erhältlich - erstere an die Benziner gekoppelt,
das DSG an die TDI-Motoren.
Weil der Größenzuwachs auch mit einem Mehrgewicht von rund 100 Kilogramm einhergeht, sollte der Griff zum Basis-Benziner
wohl überlegt sein: Eine Höchstgeschwindigkeit von 161 km/h und mehr noch ein "Spurt" in 16,2 Sekunden auf Tempo 100
sind in dieser Klasse nicht mehr zeitgemäß. Auch der Spritverbrauch des Golf Plus steigt je nach Motorisierung und
Fahrzyklus um 0,3 bis 1,1 Liter gegenüber dem bekannten Golf.
Nach dem ersten Eindruck ist der Golf Plus dennoch nicht so sinnlos, wie man in Anbetracht des Touran gedacht haben mag -
oder, anders ausgedrückt, es drängt sich die Frage auf, warum der Golf nicht gleich als Golf Plus konzipiert wurde,
gerade was die Flexibilität im Interieur, die Lüftungsgitter oder die LED-Leuchten betrifft. So gesehen, trägt der
Neue als x-tes Golf-Derivat nach (u.a.) Touran, Caddy, Bora und New Beetle seinen Zusatznamen zu Recht, und dass dieser
nur im Prospekt, nicht aber auf der Heckklappe steht, ist auch sympathisch. Der Golf Plus dürfte auch für VW zu einem
Plus werden - in den Verkaufszahlen.
Markteinführung des "Allround Vehicle" (VW-PR-Text) in Deutschland ist bereits Ende Januar. Die Preise für die
75-PS-Version beginnen bei 16.740 Euro - moderate 720 Euro über der gleich motorisierten viertürigen Version
(ohne Fensterheber hinten) des "klassischen" Golf.