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Neu: Renault Clio |
Renault Nissan |
Seit der Einführung des pfiffigen Renault Modus hatte der gealterte Clio kaum noch Argumente auf seiner Seite.
Jetzt stellt Renault die dritte Generation vor – die erste echte Neuheit in der Kleinwagen-Klasse seit
langer Zeit.
"Der Große unter den Kleinen" nennt Renault den Clio III, und tatsächlich konnten sich auch die Franzosen dem Trend
zum Größenwachstum nicht entziehen: Mit 3,99 Meter Länge ist die neue Generation satte 17 Zentimeter länger als bisher.
Die Breite wächst um knapp sieben Zentimeter auf jetzt knapp 1,71 Meter, die Höhe um gut den gleichen Wert auf jetzt
1,49 Meter.
Parallel dazu steigt auch der verfügbare Innen- und der Kofferraum, der jetzt zwischen 288 (bisher: 252) und 1.038
Liter bei dachhoher Beladung fasst. Dank großzügiger Verglasung soll außerdem die Übersichtlichkeit profitiert haben.
Technisch basiert der Clio auf der gemeinsam mit Nissan entwickelten B-Plattform, auf der auch Nissan Micra und
Renault Modus aufbauen; das Fahrwerk und auch das Interieur-Design sind vom Mégane abgeleitet. Besondere Aufmerksamkeit
hat Renault bei der Neuentwicklung dem Geräuschkomfort angedeihen lassen - vom "Klassenbesten" ist die Rede.
Wie bisher ist der Clio als Drei- und Fünftürer erhältlich. Angaben zu den Ausstattungen liegen noch nicht vor.
Renault-typisch wird es jedenfalls nicht weniger als fünf Design- und drei Ausstattungslinien geben; später folgende
"Sport"-Versionen noch nicht eingerechnet. Bis zu acht Airbags, ESP und ein integrierter Kindersitz mittig im Fond
(für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren) werden als Extra erhältlich sein, ferner Kurven- und Xenonlicht sowie das
schlüssellose Zugangssystem in zwei Varianten und - nicht zuletzt - ein zweigeteiltes Panorama-Glasdach.
Natürlich hat Renault alles daran gesetzt, das Auto auch sicherer als bisher zu machen - im Gegensatz zu fast allen
anderen Modellen des Hauses konnte der Clio bisher nur vier und nicht fünf Sterne im EuroNCAP-Crashtest für sich
reklamieren. Nachdem der Modus die Höchstwertung bereits erreichen konnte, gibt es insoweit auch beim Clio keine
echten Bedenken, wobei erwähnt werden darf, dass das EuroNCAP-Prozedere und seine Folgen durchaus kritisch betrachtet
werden können.
Schade ist, dass Renault seine Sicherheitsoffensive nicht dadurch ernsthaft unterstützt, das neue Auto gleich in allen
Versionen mit ESP auszurüsten. Das wäre die Chance gewesen, mit gutem Beispiel auch in dieser Klasse eine Entwicklung
vorwegzunehmen, die sowieso kommt und diversen Studien zufolge nachweislich Leben rettet.
Zum Marktstart ist der neue Clio mit je drei Benzin- und Dieselmotoren erhältlich. Die Basis bildet zunächst der 75
PS starke 1,2 Liter-Benziner, darüber rangieren ein 1,4- und ein 1,6 Liter-Triebwerk mit 98 bzw. 112 PS. Die 1,5
Liter-Diesel gibt es in den drei Leistungsstufen 68, 86 und 106 PS. Rußfilter sind vorläufig nicht im Programm,
doch erfüllen jetzt auch die Diesel immerhin die EU4-Abgasnorm.
Weitere Details liegen bisher nicht vor. Premiere feiert der Clio auf der IAA im September. Preislich rangiert der
kleine Franzose, jedenfalls solange keine schwächere Motorisierung nachgeschoben wird, etwas oberhalb der Konkurrenten
von Peugeot (206) oder Nissan (Micra) und eher auf dem Niveau eines VW Polo: Zwischen 11.000 und 11.500 Euro sind für
die dreitürige Basis einzuplanen.