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Fünf Sterne: |
EuroNCAP |
Mercedes E-Klasse im Crashtest |
EuroNCAP hat zwölf weitere neue Pkw-Modelle einem ausführlichen Crashtest unterzogen. Zehn Mal gab es dabei die
Bestnote von fünf Sternen, zwei Mal eine Überraschung – sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht.
Die am Mittwoch von der europäischen Crahstestorganisation mit vielen technischen Problemen nach und nach
veröffentlichten Ergebnisse zeigen, wie stark im Einzelfall die Erwartungshaltung an eine Marke von den
Realitäten abweichen kann.
Beispiel Nummer 1 ist Chevrolet. Die GM-Tochter machte 2006 Schlagzeilen, als der damalige Aveo nach einem Crashtest
nur zwei Sterne vorweisen konnte - und einer davon war auch noch durchgestrichen, sprich aberkannt. Das Auto war
sicherheitstechnisch eine Katastrophe, die Überlebenschancen speziell für den Fahrer in Folge einer unstabilen
Karosserie und eines in den Fahrgastraum eindringenden Lenkrads waren miserabel. Drei Jahre später kann sich der
einst als Daewoo bekannt gewordene koreanische Autobauer nicht nur damit rühmen, für den neuen Cruze fünf Sterne
eingeheimst, sondern sogar erstmals in der zwölfjährigen EuroNCAP-Geschichte für ein Fahrzeug die volle Punktzahl
für Front- und Barrieren-Seitencrash erreicht zu haben.
Beispiel Nummer 2 ist Toyota. Fünf Sterne setzt man hier voraus, und bei Avensis und selbst beim kleinen iQ wurde diese
Erwartung auch nicht enttäuscht. Nun aber wurde der Urban Cruiser an die Wand gefahren. Gerade einmal 58 Prozent der
maximalen Punkte erreichte der kleine Van dabei - und insgesamt damit nur drei Sterne. Ein blamables Ergebnis, auch wenn
zu ergänzen ist, dass ein Rechtslenker-Modell getestet wurde, womit die Gesamtwertung nicht unbedingt 1:1 auf Modelle für
den kontinentaleuropäischen Markt übertragbar ist.
Der Chevrolet Spark konnte dem Cruze nicht folgen und erreichte nur vier Sterne, was einerseits auf Mängel beim
Frontalcrash, bewertrungstechnisch aber vor allem auf das bisher nicht lieferbare ESP zurückgeht.
Die weiteren zehn Kandidaten kommen jeweils auf ein Gesamtergebnis von fünf Sternen. In punkto Insassenschutz für
Frontpassagiere folgt dem Cruze auf Platz 2 der auf gleicher Plattform basierende neue Opel Astra vor den
punktgleichen Mercedes GLK und Peugeot 5008. Mit 86 Prozent der erreichbaren Zähler ist der BMW X1 Sieger in punkto
Kindersicherheit, gefolgt von Cruze, Astra und Mazda3.
Das Thema Fußgängerschutz ist nach wie vor jenes mit dem größten
Nachholbedarf. Bei den jetzigen zwölf Probanden steht hier ebenfalls der X1 auf
dem Treppchen. Überraschend ist das schlechtere Abschneiden der Mercedes
E-Klasse im Hinblick auf deren serienmäßige aktive Motorhaube zum Schutz der
Fußgänger. Die rote Laterne tragen insoweit der Cruze, der Citroen DS3 und der
Peugeot 5008, deren Hersteller sich jeweils freuen dürfen, noch in diesem
Durchgang getestet worden zu sein: Nach den 2010er-Kriterien hätte ihnen das
schlechte Teilergebnis die Gesamtbewertung verhagelt.
Summiert man alle Teilergebnisse auf, ist der neue Opel Astra mit 81 Punkten das
beste Modell des getesteten Dutzend. Die Silbermedaille geht an den BMW X1 mit
80 Zählern, Bronze teilen sich Chevrolet Cruze und Mercedes E-Klasse mit derer
jeweils 79.
Die genauen Testergebnisse zeigt die verlinkte Tabelle; noch konkretere Bewertungen stehen auf der
EuroNCAP-Website für jedes Modell zur Verfügung.
Korrektur, 17:30 Uhr: In einer früheren Version dieser Meldung hieß es aufgrund eines Übertragungsfehlers,
Kinder reisten im Chevrolet Spark besonders unsicher. Dies ist unzutreffend, der entsprechende Satz wurde
gelöscht.