Bayern als Stau-Spitzenreiter
Staubilanz Sommer 2016: Mehr Stau, weniger Superstau
In diesem Sommer mussten Autofahrer laut ADAC-Bilanz deutlich mehr Staus in Kauf nehmen als im Vorjahr. Während offen
bleiben muss, ob dies ganz oder teilweise methodisch bedingt ist, steht fest: Die richtig nervigen Staus sind
auf dem Rückzug.
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Im Sommerreiseverkehr 2016 gab es
insgesamt mehr Staus, aber weniger lange Staus
Die Zahl der Staus im Sommerreiseverkehr 2016 hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht. An den zwölf Ferienwochenenden vom 24.
Juni bis 11. September registrierte der ADAC 70.164 Staus. Das sind fast 16.000 mehr als im gleichen Zeitraum 2015.
"Umgerechnet saßen Deutschlands Urlauber rund 5,4 Jahre in Blechlawinen fest", erklärte der Club ohne Erläuterung der
Berechnungsgrundlage.
Dennoch gab es aus Autofahrersicht auch eine erfreuliche Entwicklung: Die Zahl der langen Staus mit mehr als zehn Kilometern
hat spürbar abgenommen: Nach 932 Staus im vergangenen Jahr waren es 2016 nur noch derer 858.
Während dies ein echter Fakt ist, geht die Zunahme der Stauzahl insgesamt auch auf die bessere Erfassung von Daten zurück: Bis vor
wenigen Jahren sind in die Stauerfassung des ADAC überwiegend Polizei- und Staumelder-Meldungen eingeflossen. Seit einigen Jahren
speist der Club seine Verkehrsdatenbank zum Großteil mit Daten aus dem fließenden Verkehr (Floating Car Data). Sie ermöglichen ein
ein sehr viel genaueres Bild der jeweiligen Verkehrslage und berücksichtigen auch kleinere Staus, die früher nicht aktenkundig wurden.
Spitzenreiter 2016 war die A 8 mit 150 Staus von mehr als zehn Kilometer Länge. Die heißesten Reisetage waren wie schon in den Jahren
zuvor die Freitage mit 396 Staus, gefolgt vom Samstag (256) und Sonntag (229). Im Bundesländervergleich hatte erneut Bayern die
größte Belastung zu tragen: 33 Prozent aller langen Staus bildeten sich hier. Niedersachsen folgte mit 18 Prozent und hat damit
Baden-Württemberg (17 Prozent) überholt. Auf das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen entfielen an den Ferienwochenenden
nur sieben Prozent.
Die Grenzkontrollen und die damit verbundenen Wartezeiten bei der Einreise nach Deutschland wirkten sich nicht auf die Sommerstaubilanz
aus. Der Grund: Die kilometerlangen Staus bildeten sich nicht auf deutschem Boden. Spürbar waren sie dagegen im Nachbarland Österreich.
Hier machten sie mehr als zehn Prozent der Staus aus.