Optisch aufgebrezelte Panda-Version ab 19.300 Euro
Das ist der Fiat Pandina
Nach der Ankündigung des Grande Panda zeigt Fiat nun den Pandina. Es handelt sich dabei lediglich um
eine Facelift-Version Umbennenung des bisherigen Panda, die mit halbstarkem
Offroad-Design auf sich aufmerksam machen soll. Die Italiener haben das erstaunlich lieblos umgesetzt
– zu hohen Preisen.
Fiat
Der Fiat Pandina ist die
aufgebrezelte Version des Panda
Als Ikone in die Autogeschichte eingehen wie der Ur-Panda wird die aktuelle Baureihe nicht,
dennoch hätte Fiat sie mit gezielten und Modifikationen an Design und Technik noch einmal
ins Rampenlicht schieben können.
Stattdessen hat sich der Autobauer entschieden, eine zweite Version mit eigenem Namen nachzureichen.
Pandina also, was an sich sympathisch weiblich klingt. Dahinter verbirgt sich das, was Käufer
grundsätzlich gerne mögen: Offroad-Look. Ob das zu einem gealterten Kleinstwagen wie dem Panda
passt, ist sicher Geschmackssache.
Optisches Erkennungszeichen des neuen Fiat Pandina sind also Cross-Elemente an der Karosserie. Zu
ihnen zählen spezifische Stoßfänger, Radlaufleisten, Seitenschweller, seitliche Schutzleisten sowie
die Dachreling. Bestandteil der Serienausstattung sind darüber hinaus Tagfahrlicht und Rückleuchten
in LED-Technologie (ausweislich der Bilder hinten eher Teil-LED-Technik), Nebelscheinwerfer sowie
getönte Fensterscheiben hinten. 15-Zoll-Stahlräder sind Standard.
Der Look entspricht dabei ziemlich genau jenem der "Hybrid Launch Edition" aka "Cross" respektive "City Cross"
von 2020 und auch dem des Anfang 2023 vorgestellten "(PANDA) RED", ist also eigentlich gar kein Facelift,
sondern nur eine neue Namensgebung.
Im Innenraum gibt es neu gestaltete Sitze mit Bezügen aus Recyclingmaterial, Pandina-Monogramm und
gelben Ziernähten. Die Armaturentafel ist weiß lackiert. Den gelben Farbtupfer gibt es auch für die
Außenspiegelgehäuse, wenn weiß als Karosserie- und schwarz als Dachfarbe gewählt wird. Und weil
Fiat
bekanntlich keine grauen Autos mehr liefert, gibt es den Pandina
im Übrigen nur in kräftigen Farben - blau, weiß, gelb, schwarz, grün und rot.
Nochmal zurück zum Interieur: Hier blickt das Auge auch auf ein neu gestaltetes Lenkrad, hinter
dem sich ein nun digitales Kombiinstrument befindet. Es ist mit sieben Zoll einerseits klein und
viel schmächtiger wirkend als die bisherige Doppel-Analog-Instrumentierung mit Mitteldisplay, andererseits
auch größer als etwa in einem VW ID.4. In der Mitte befindet sich ein ebenfalls sieben Zoll großer
Touchscreen mit Apple CarPlay- und Google-Auto-Funktionalität, dem soweit erkennbar die mittleren Luftduschen
weichen mussten.
Zur Ausstattung gehören sechs Airbags, manuelle Klimaanlage, Zentralverriegelung, Parksensoren
hinten und elektrische Fensterheber vorne, außerdem natürlich die nun EU-weit vorgeschriebenen
Assistenzsysteme (Notbrems- und Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung, Verkehrszeichenerkennung,
Unfalldatenschreiber). Auch Tempomat und Fernlichtassistent sind Standard.
Als Antrieb dient immer und ausschließlich und unverändert ein dreizylindriger Benziner, der 70 PS aus 1,0 Litern
Hubraum entwickelt und mit Mild-Hybrid-Technik (12 Volt) kombiniert ist. Die Kraftübertragung übernimmt ein manuelles
Sechsganggetriebe. Bis auf 100 km/h vergehen beim Pandina fast 15 Sekunden, maximal sind 155 km/h möglich, und
der Normverbrauch liegt bei 5,2 Litern.
Der normale Panda ist weiterhin erhältlich. Er ist deutlich schlechter ausgestattet, namentlich
gibt es unter anderem keinerlei Infotainment in der Mittelkonsole, nur 14-Zoll-Stahlräder, keine
Parksensoren, keinen dritten Sitz im Fond und Außenspiegel ohne Beheizung und ohne elektrische Verstellung.
Manches davon lässt sich als "City-Paket" für 500 Euro dazubuchen, im Bereich Infotainment gibt es dann
ein Radio mit 5-Zoll-Bildschirm ohne Touchfunktion.
Zuletzt ein Blick auf die Preise. Der Pandina startet bei 19.300 Euro, der Panda bei 16.000. Da muss man
die Baureihe schon sehr mögen, um nicht ins Grübeln zu kommen, wie viele tollere neue (etwa bei Citroën und Dacia)
und vor allem gebrauchte Autos man für diesen Preis bekommt. Interessenten sollten die Fiat-Infos auf Website
und Preisliste unterdessen aufmerksam studieren, weil hier teilweise Panda und Pandina vermischt und
mit falschen Fotos dargestellt werden.
Insgesamt bleibt ein fader Eindruck. Schade, dass sich hinter dem schönen Namen Pandina nicht auch eine schöne
Version des Panda verbirgt, sondern ein aufgewärmtes überzeichnetes Facelift wie von einem mittelmäßigen Tuner mit einem
Tagfahrlicht, das schon vor zehn Jahren peinlich gewirkt hätte.
Mit schöneren Scheinwerfern und integriertem
Tagfahrlicht, tiefliegenden Nebelleuchten, mit Spiegelblinkern, grifffreier Tankklappe, kurzer Antenne und neuen
Rückleuchten mit wirklich schönem LED-Innenleben, mit zentralen Luftausströmern im Armaturenbrett und wenigstens
ein paar Optionen wie einem Glasdach wäre der neuzeitliche Panda auf seine alten Tage so sympathisch geworden wie sein
Urahn. Okay, fast.