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Samstag, 12. Oktober 2024
3,80-Meter-Elektroauto ab rund 25.000 Euro kommt Ende 2024

Hyundai Inster: Kleiner feiner Stromer

Während man im VW-Konzern über ein richtig kleines Elektroauto mehr spricht als es entwickelt und selbst das normal-kleine noch lange auf sich warten lässt, zeigt Hyundai seinen kleinen Stromer bereits in der Serienversion. Der Inster überzeugt objektiv in vielerlei Hinsicht – schmeichelt subjektiv aber dem Auge nicht so recht.
Hyundai
Kommt noch 2024:
Hyundai Inster mit reinem Elektroantrieb
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Hyundai hat auf der heimischen Automesse in Busan an diesem Donnerstag sein vollelektrisches Auto im A-Segment enthüllt. Es heißt merkwürdigerweise nicht Ionic 1, sondern wird unter dem Namen Inster an den Start gehen. Das liegt auch daran, dass der Inster nicht auf der viel gelobten 800-Vol-Plattform basiert, sondern auf dem Modell Caspoar, das als Verbrenner seit 2021 nur in Korea verkauft wird.

Der Inster ist tatsächlich klein, sortiert sich mit 3,83 Metern Länge zwischen dem Dacia Spring und dem Citroën ë-C3 ein. Erstaunlich gering fällt die Breite mit 1,61 Metern aus - der Spring ist einen Finger breiter, der Franzose gleich 14 Zentimeter. Der Inster-Radstand liegt mit 1,58 Metern dabei sogar über dem des längeren C3. Die Höhe von 1,58 Metern schließlich liegt auf C3-Niveau und deutlich über dem Spring.

Interessant ist auch der Vergleich mit dem Hyundai i10, der 3,67 Meter kurz, aber 1,68 Meter breit und 1,48 Meter niedrig ist.

Das Inster-Design ist SUV-artig angehaucht. Merkmale sind Leuchteinheiten im markentypischen Pixel-Design, eckige Kotflügeleinfassungen in Kunststoff, versteckte hintere Türgriffe, eine nicht in schwarz abgeklebte, sondern in Wagenfarbe ausgeführte B-Säule und eine Dachreling. In der Basis montiert der Autobauer 15 Zoll kleine Räder aus schwerem Stahl, optional gibt es Alus in 15 oder 17 Zoll.

Sowohl die optisch nicht durchgehende Fensterlinie als auch das geringe Format, kombiniert mit den tief sitzenden Scheinwerfern und den in drei Ebenen angeordneten Rückleuchten lassen das Auto aber nicht so satt und stilsicher wirken wie man das von anderen Hyundais kennt. Die subjektiv unvorteilhafte Launch-Farbe (siehe Fotostrecke) unterstreicht diesen Eindruck womöglich, der Inster wirkt ein bisschen fimschig - obwohl Hyundai ihm im Vergleich zum Caspar mehr Länge spendiert hat, auch, um eine "stärkere optische Präsenz" zu erreichen.

Im Innenraum wirkt der Inster dagegen deutlich erwachsener und stilsicherer. Zwei jeweils 10,3 Zoll Displays bestimmen das Bild. Interessanter- und lobenswerterweise hat Hyundai zusätzlich eine klassische Bedieneinheit für die Klimaanlage (einzonig, aber mit Halbgradschritten), zwei Dreh-Drückknöpfe für Lautstärke und Auswahl sowie einige feste Tasten integriert. Auch auf dem Lenkrad (Leder), das kein Markenlogo trägt, gibt es echte Tasten, Wippen und Walzen und einen separaten Fahrmodus-Knopf.

Der Wählhebel sitzt am Lenkrad. Alle Sitze – auch der Fahrersitz – lassen sich umklappen, so dass der Inster notfalls auch als Doppelzimmer fungieren kann. Die Rückbank ist 50:50 geteilt, ihre Lehnen sind neigungsverstellbar, und sie ist jeweils um 16 Zentimeter längs verschiebbar. Das Kofferraumvolumen beträgt entsprechend 280 bis 351 Liter - deutlich mehr als etwa im i10. Maximal kann der Inster 1.059 Liter einladen. Als Innenraumfarben stehen Schwarz sowie eine Braun/Beige-Kombination – jeweils mit Stoffbezug – zur Auswahl.

Die genaue Ausstattung für den deutschen Markt ist noch nicht festgelegt oder jedenfalls noch nicht kommuniziert. Zum Serienstandard dürfte ein Navigationssystem gehören, außerdem ein 360-Grad-Kamerasystem, Parksensoren vorne und hinten mit Notbremsfunktion sowie eine QI-Ladeschale fürs Handy, erstaunlicherweise nicht jedoch LED-Scheinwerfer.

Optional liefert Hyundai mehr als in dieser Klasse üblich ist. So stehen neben Sitz- und Lenkradheizung auch ein elektrisches Glas-Schiebedach mit manuellem Sonnenrollo und ein digitaler NFC-Fahrzeugschlüssel zur Wahl, ebenso eine 64-farbige Ambientebeleuchtung. Auch LED-Scheinwerfer sind lieferbar. Die Streifen in den Türverkleidungen vorne und hinten und an den Rückseiten der Vordersitze können gegen andersfarbige Exemplare getauscht werden und mit Zubehör wie Haken etc. versehen werden.

Optionale Assistenzsysteme sind Spurhalte-/folgeassistent, Totwinkelassistent, Querverkehrsassistent hinten, Ausstiegswarner, Abstandstempomat mit Stopp-Funktion, Verkehrszeichenerkennung, Aufmerksamkeitsassistent, Fernlichtassistent, Anfahrhinweis und Insassenalarm.

Außerdem ist eine Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) erhältlich mit 230-Volt-Steckdosen innen und außen (Ladebuchse mit Adapter) am Fahrzeug, womit sich externe Geräte wie E-Bikes, Film-, Computer- oder Campingausrüstung laden lassen.

Apropos Laden: Der Inster wird mit zwei Antriebskonfigurationen angeboten. In der Basis gibt es einen 42 kWh fassen Akku mit einem 97 PS starken Antrieb, in der Spitze sind es 49 kWh und 115 PS. Das Drehmoment liegt jeweils bei 147 Newtonmetern. Null-Hundert dauert damit 11,7 bzw. 10,6 Sekunden, maximal sind 140/150 km/h möglich, und die Reichweite beträgt nach der Norm gut 300 bzw. bis zu 355 Kilometer.

Nachgeladen werden kann in vier bzw. viereinhalb Stunden mit 11 kW oder in 30 Minuten (10-80%) am Schnelllader mit nur 85kW. Batterieheizung und Wärmepumpe sind Standard.

Hyundai wird den Inster noch in diesem Jahr in Deutschland einführen. Preise gibt es noch nicht, aber man hört, dass die Basisversion für knapp 25.000 Euro zu haben sein soll. Das ist einerseits viel mehr als für einen i10 mit Verbrenner, andererseits ein richtig interessantes Angebot und viel weniger als für den Kona, zumal der Inster dem ersten Eindruck nach jedenfalls technisch und im Interieur hochwertiger wirkt als e-C3 oder R5 - ganz so, wie einst der i10 dem VW Up zeigte, wie viel besser man es machen kann (Archiv).

Und wer das Auto nicht in "Buttercream Yellow Pearl" wie das Fotomodell bestellt, sondern vielleicht in weiß oder orange-metallic mit schwarzem Dach, ganz in schwarz oder in einer der gleich drei verfügbaren Mattlackierungen, wird sich vielleicht auch mit dem Design anfreunden. Oder auf den Inster Cross warten, der 2025 mit etwas mehr Offroad-Appeal folgen wird.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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