Citroën-C3-Ableger mit kantigem Design
Fiat Grande Panda: Kommt die tolle Kiste zurück?
Die tolle Kiste ist zurück – hätten wir gerne getitelt. Doch der neue Fiat Panda Grande wird tatsächlich
nur eine weitere SUVchen-Spielart aus dem Stellantis-Konzern, kein pfiffiges ungewöhnliches günstiges Stadtauto
wie anno dazumal.
Fiat
Fiat zeigt den
neuen Grande Panda
Als Disclaimer vorab sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der Autor dieser Zeilen "back in the days" seine ersten (legalen)
Auto-Runden in einem Panda drehte. Der gehörte Muttern, war himmelblau, es handelte sich schon
um das Facelift-Modell ohne das Dreiecksfenster vorne, mit dem
modernen "Fire"-Motor, dessen sagenhafte 34 PS auch bei Minusgraden noch zum
Leben erweckt werden konnten und, stimmt wirklich, mit zweistufigem Gebläse.
Über den Ur-Panda ist schon viel geschrieben worden, wir belassen es heute bei der Feststellung, dass das Auto mit seinen
komplett geraden Scheiben, den campingartigen Gestühl, dem nicht frostsicheren Lenkrad und den direkten Lüftungsdüsen
einzigartig war: Einzigartig pfiffig konzipiert, einzigartig primitiv, einzigartig zeitlos, einzigartig unsicher,
einzigartig günstig und einzigartig gut beworben. Die tolle Kiste eben – die sprachliche Verwandtschaft zu diesem Medium
ist indes rein zufällig...
Wie so viele Auto-Ikonen wurde der Panda lange gebaut. Nicht weniger als 23 Jahre dauerte es, bis er vom Nuova Panda und später
vom Panda der dritten Generation abgelöst wurde, die beide nicht in die Auto-Geschichte eingehen werden. Und nun, 44 Jahre nach
dem ersten Panda, zeigen die Italiener den Grande Panda. Der soll laut Fiat-CEO
die "Werte des Vorgängers verkörpern". Sicher meint Olivier Francois die Werte
des Ur-Modells, liegt damit aber dennoch falsch – ganz so, wie auch seine
PR-Leute eine Design-Hommage ans Urmodell erfinden (siehe Fotostrecke).
Der Grande Panda ist nämlich kein kleines pfiffiges ungewöhnliches günstiges Stadtauto, sondern eine weitere Spielart eines
halbwegs kleinen SUVs, weil die bei der Kundschaft beliebt sind. Genau genommen ist es ein Schwestermodell des Citroën
C3/ë-C3 und steht wie dieser auf der "STLA Smart"-Plattform, einer Weiterentwicklung der bisherigen CMP2-Basis, auf
der der ebenfalls verwandte Jeep Avenger aufbaut. Aus den genannten Modellen leitet sich auch der Antrieb ab, nämlich
ein 100-PS-Hybrid-Benziner (Avenger) und der 113-PS-Elektroantrieb (ë-C3).
Die Länge des Grande Panda beträgt 3,99 Meter, etwa 60 Zentimeter mehr als seinerzeit und immerhin noch 35 Zentimeter mehr
als der "normale" Panda, den Fiat wohl zunächst weiterbauen wird, nachdem man
schon den 500er kürzlich eingestellt hat, um den 500E plötzlich auch mit einem
Verbrenner auszustatten. Ein Grande Panda XXL im Format des neuen C3 AirCross bzw.
Opel Frontera mit etwa 4,40 Meter Länge dürfte folgen, zwei weitere Karosserie-Varianten sind jedenfalls für weiter
entfernte Märkte gesetzt.
Zum Grande Panda hat Fiat bisher abgesehen von Floskeln nur drei Bilder veröffentlicht. Sämtliche Daten, Interieur-Einblicke,
Preise und ein Termin zum Marktstart stehen noch aus. Wir erwarten, dass der Grande Panda in der Ausstattung etwa dem C3
MAX entsprechen wird, diesen preislich aus Gründen des Hybridantriebs und des "Dolce-Vita"-Marketings aber übertreffen wird.
Bei etwa 21.000 Euro könnte es demnach losgehen, der Hybrid-freie Benziner dürfte als Basismodell später folgen. Den elektrischen
Grande Panda sehen wir bei etwa 28.000 Euro, was wenig Abstand zum größeren Frontera bedeuten würde.