Mehr Reichweite, mehr Fahrkomfort, mehr Tasten, mehr Sportlichkeit
Facelift Hyundai Ioniq 5: Watt Neues
Bei seinem Erscheinen hat der Hyundai Ioniq 5 wegen seines Designs und seiner 800-Volt-Technik für viel
Aufsehen gesorgt. Nun ist es Zeit für eine Aufwertung: Es gibt ein Mehr an Reichweite, Fahrkomfort,
Tasten, Sportlichkeit – und ein bisher fehlendes Detail, das den Stromer nicht eben schöner,
aber so praktisch macht wie man das seit Jahrzehnten kennt.
Hyundai
Facelift und neue N-Line-Variante
für den Hyundai Ioniq 5
Drei Jahre nach der Vorstellung präsentiert Hyundai das Facelift für den Ioniq5. Äußerlich gibt sich
der stromernde Koreaner fortan an neu gezeichneten Schürzen zu erkennen, die das Auto nochmals um zwei
Zentimeter verlängern (4,65 Meter), die Hyundai aber noch nicht im Bild zeigen mag.
Dazu kommen neue Räderdesigns und ein aus Aerodynamik-Gründen um fünf Zentimeter verlängerter
Dachkantenspoiler. Vermutlich wurde hier die bisher auffallend chic gemachte dritte Bremsleuchte
durch ein einfacher gezeichnetes Exemplar ersetzt. Die Leuchten vorne und hinten bleiben, untypisch
für ein Facelift, soweit ersichtlich unverändert, Hyundai bietet für die Scheinwerfer nun aber
auch endlich Matrix-Technik an.
Unter sonst tut sich unter dem Blech als darüber. Allem voran wächst die Akkukapazität von 77,4 auf
künftig 84 kWh, womit man den VW-Standard verlässt und die Reichweite auf bis zu 570 Kilometer steigt.
Um das Laden noch effizienter zu gestalten, lässt sich die Batterie-Vorkonditionierung manuell einschalten.
Zuvor war die Funktion über die Anwahl eines Ladepunkts im Navigationssystem aktiviert worden.
Im Übrigen haben sich die Techniker dem NVH-Fortschritt (Noise, Vibration, Harshness) verschrieben. Für
weniger Vibrationen und Geräusch wurden die Stoßdämpfer, der Querträger am Windlauf, Verstärkungen an
den Hinterrädern und im Unterboden sowie die Schalldämmung des Heckmotors optimiert. Auch soll die
Karosseriesteifigkeit erhöht worden sein.
Verstärkungen in den vorderen und hinteren Türen sowie in der B-Säule tragen den Angaben zufolge
zu einem höheren Seitenaufprallschutz bei. Hyundai verspricht "sieben Airbags einschließlich
Seitenairbags für die zweite Sitzreihe", was aus unserer Sicht keinen Sinn ergibt, denn dann
müssten es neun Airbags sein. Die Sitze der verschiebbaren Rückbank lassen sich nun wie bei einem
(guten) Kombi auch vom Kofferraum aus umklappen.
Neu an Bord ist die aktuelle Generation des "Connected Car Navigation Cockpit", die eine kabellose
Kopplung des Smartphones via Apple CarPlay und Android Auto sowie Over-the-Air-Updates (OTA) ermöglicht.
Dazu kommen der verbesserte Parkassistent mit Fernbedienung und die Einparkhilfe vorne, seitlich und
hinten mit Notbremsfunktion. Der Aufmerksamkeitsassistent arbeitet jetzt kamerabasiert.
Einzug hält außerdem ein neues Lenkrad mit den vom Ioniq 6 bekannten beleuchteten Tasten. Die
Klimabedieneinheit bekommt ein kleines Update in der Darstellung, die Tastenreihe darüber einige
Extra-Tasten und eine symmetrische Gestaltung durch Umstellung der Tune-Taste von einer Wippe auf
einen Drehregler.
Die Mittelkonsole reicht weiter bis ans Armaturenbrett. Praktisch: Dort gibt es nun eine zweite Reihe
mit physischen Tasten, gesteuert werden hier Sitzheizung und -lüftung, Lenkradheizung sowie Parkfunktionen.
Schade: Nicht verändert hat Hyundai die etwas dünn und lieblos wirkenden Türverkleidungen, die optische
Separation beider Bildschirme und die kleinen Luftduschen.
Zwischen den normalen Ausführungen des Ioniq 5 und dem aufwändig gemachten N-Topmodell sortiert sich
künftig auch eine N-Line ein. Sie trägt außen eigenständige Schürzen,
Seitenschweller und exklusive 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, innen fällt das Auge auf Modifikationen an Lenkrad und Pedalerie
sowie einen schwarzen Dachhimmel. Spezielle Sitze mit roten Kontrastnähten ergänzen das Ambiente.
"Und welches eingangs erwähnte Detail ist nun neu?", werden Sie fragen. Nun,
gemeint ist dieses Ding, das es bisher überraschenderweise gar nicht gab,
künftig aber Serienstandard ist: ein Heckscheibenwischer.
Insgesamt hat Hyundai den Ioniq 5 klar aufgewertet, sich aber aus unserer Sicht keinen Gefallen damit
getan, dies nicht auch etwas mehr nach außen zu demonstrieren. Ein bisschen Feinschliff
und mehr Mut zur Farbe wäre wünschenswert gewesen. Preise und Ausstattungsdetails liegen noch nicht vor,
aber wir gehen nicht von merklichen Aufschlägen aus.