Bericht: Touareg III mehrere Monate im Rückstand
VW: Machtkämpfe statt Touareg-Entwicklung
Wegen interner Machtkämpfe zwischen Entwicklern und Markenvorstand kommt es in der Fahrzeugentwicklung bei Volkswagen
laut einem Medienbericht zu deutlichen Verzögerungen. Akut betroffen sei der Touareg III.
Automedia
Die Serienreife des VW Touareg III
(Bild zeigt Erlkönig) verzögert sich um Monate
Bei Volkswagen haben Ingenieure mehr Macht als anderswo in der Branche, jedenfalls noch. In der Vergangenheit hat das oft dazu geführt,
dass Autos mit dem VW-Logo in Details und auch insgesamt besser waren als die der Mitbewerber, und beides war von
Management und Aufsichtsrat
so gewünscht.
Nach dem Wechsel an beiden Machtpositionen haben die jeweiligen Nachfolger erklärt, sich nicht mehr ums Produkt im Detail, sondern nur noch ums große Ganze
und vor allem die Rendite kümmern zu wollen - ein großer Paradigmenwechsel, der dem Konzern noch viele Diskussionen und mutmaßlich Probleme einbringen dürfte.
Noch allerdings wollen nicht alle den neuen Kurs mittragen, naturgemäß vor allem jene nicht, die dadurch an Einfluss verlieren.
So boykottierten viele der früher mächtigen Ingenieure aus der Technischen Entwicklung die von VW-Markenchef Herbert Diess (53) nach dem Vorbild
seines früheren Arbeitgebers BMW eingeführte neue Organisation der Fahrzeugentwicklung in vier Baureihengruppen mit jeweils eigener Leitung. Das berichtet
das Hamburger Wirtschaftsmagazin "Bilanz" in seiner neuen Ausgabe. In der Folge verzögere sich die Entwicklung des neuen Touareg, schreibt das Blatt.
Man sei mehrere Monate in Verzug geraten, beklagen Beteiligte.
"Spekulationen über mögliche Termine zum Produktionsstart des Nachfolgers kommentieren wir grundsätzlich nicht", sagte Volkswagen auf Anfrage dazu. Gleiches
gelte für interne Arbeitsschritte oder unterjährige Entwicklungsstände.
Probleme gibt es offenbar auch beim Tiguan. Zwar liegt der Konzern mit dem Produktionsanlauf der zweiten Generation des kompakten Geländewagens,
wie vom Chef gefordert, ausnahmsweise im Zeitplan. Doch zwischenzeitlich seien entwicklungsbedingte Qualitätsmängel zutage getreten, die aufwendige
und teure Nacharbeiten in der Fertigung erforderten, berichten Beteiligte. Das Unternehmen wiegelt ab: Der Fertigung des Fahrzeuges liege "eine
ständige und umfassende Qualitätssicherung zugrunde". Die aktuelle Produktion laufe plangemäß.