Mercedes verliert den Ballkontakt
Fußball-Sponsoring: VW gewinnt National-Duell
Trotz des milliardenchweren Diesel-Skandals hat Volkswagen genug Geld für eine neue, teure Werbeform:
Die Wolfsburger weiten ihr Fußball-Sponsoring massiv aus. Mercedes muss den Ball abgeben.
DFB, Volkswagen AG
Volkswagen löst ab 2019 Mercedes als
Generalsponsor des Deutschen Fußballbundes ab
Nach fast 30 Jahren wird der Deutsche Fußballbund (DFB) nicht mehr mit dem Daimler-Konzern, sondern mit Volkswagen zusammenarbeiten.
Das Präsidium des weltgrößten Nationalverbandes sprach sich auf seiner heutigen Sitzung in Frankfurt/Main einstimmig für einen
Wechsel aus.
Der Vertrag, der am 1. Januar 2019 beginnt, hat eine Laufzeit von fünfeinhalb Jahren und endet am 31. Juli 2024. Das Sponsoringpaket
umfasst auch das bereits bestehende Engagement von Volkswagen im DFB-Pokal. Über die Höhe des finanziellen Engagements wurden keine
Angaben gemacht, von rund 25 Millionen Euro im Jahr ist auszugehen, etwa 20 mehr als Mercedes sein 1990 begonnenes Engagement als
Generalsponsor bisher angeblich wert war. Der DFB hatte die Partnerschaft erstmals ausgeschrieben.
Dr. Herbert Diess bezeichnete die Partnerschaft mit dem DFB als "großes Ereignis". Er kommentierte, Volkswagen und der Volkssport
Nummer 1 sei eine gute Partnerschaft. "Der DFB beweist mit den deutschen Nationalmannschaften Mut, Innovationskraft und den unbedingten
Willen zum Erfolg. Diese Werte gelten auch für Volkswagen." Man wolle aber künftig nicht nur Partner der Nationalmannschaften sein, sondern
an der Seite des gesamten deutschen Fußballs mit seinen 25.000 Vereinen und sieben Millionen Mitgliedern stehen. Man habe sich für die nächsten Jahre viel
vorgenommen, Volkswagen ändere sich. "Die Partnerschaft mit dem DFB wird uns dabei unterstützen, dass unsere Themen die Menschen erreichen."
DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte, VW sei als global agierendes Unternehmen ein starker Partner, "um unsere Internationalisierung vor
allem in China weiter voranzutreiben." Mit Blick auf den Dieselskandal bemerkte Grindel: "Auch wenn die Vorgänge nicht vergleichbar sind,
eint den DFB und VW die Notwendigkeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und die richtigen Maßnahmen für die Zukunft abzuleiten."
Der Autobauer engagiert sich schon seit vielen Jahren unter dem Motto "Volkswagen. Partner des Fußballs." für diesen Sport. Das gilt
neben dem Profifußball auch für die Förderung von Amateurvereinen an den Unternehmensstandorten und Nachwuchsfußball, Frauenfußball
oder Projekte der Fußballkultur. Seit 2012 ist Volkswagen als "Offizieller Partner" des DFB-Pokals am Ball.
text Hanno S. Ritter
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