Markus Duesmann soll wohl Audi-Chef werden
VW wirbt BMW-Vorstand ab
Erneut wechselt ein hochranginger BMW-Manager in den Volkswagen-Konzern: Einkaufsvorstand Markus Duesmann hat in Wolfsburg
unterschrieben. Seine künftige Arbeitsstelle dürfte aber in Bayern bleiben, wenn einige Formalien geklärt sind.
BMW
BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann
wechselt in den VW-Konzern und könnte dort Audi-Chef werden
Markus Duesmann (49) wird neues Mitglied des Konzernvorstands von Volkswagen. Der Aufsichtsrat habe in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, Duesmann den
Eintritt in den Konzernvorstand "anzubieten", teilte der Autobauer mit. Eine entsprechende Vereinbarung sei bereits unterzeichnet worden.
Duesmann, derzeit Mitglied des Vorstands der BMW AG mit der Zuständigkeit für Einkauf und Lieferantennetzwerk, werde seine Tätigkeit aufnehmen,
sobald er hierfür zur Verfügung stehe, hieß es. Der Manager hat eine Sperrklausel in seinem BMW-Vertrag mit einer Wartezeit, deren Länge nicht bekannt ist.
Offenbar plant VW, Duesmann als neuen Chef von Audi zu installieren. Zuvor muss aber der Vertrag des seit über einem Monat in Untersuchungshaft sitzenden
Rupert Stadler aufgelöst werden. Dieser ist derzeit nur beurlaubt. Doch auch im Falle einer Nichtanklage oder Nichtverurteilung dürfte er nicht mehr auf
den Chefsessel in Ingolstadt zurückkehren. Aktuell leitet Vertriebsvorstand Bram Audi kommissarisch.
Bis dahin "parkt" Duesmann im Konzernvorstand ohne besondere Zuständigkeit. Man hole mit Duesmann "einen der erfahrensten und profiliertesten Experten
der Automobilindustrie" an Bord, erklärte das Unternehmen. Duesmann zeichne sich durch eine breite Erfahrung in unterschiedlichen Bereichen der
Branche bei verschiedenen Konzernen aus.
Duesmann steht mit VWs Konzernchef Herbert Diess und dem früheren Konzernchef Wolfgang Pischetsrieder in einer Reihe prominenter BMW-Manager, die
zum Wolfsburger Konkurrenten wechselten. Der Maschinenbau-Ingenieur und Formel-1-Spezialist ist seit 2007 bei BMW unter Vertrag, zuvor arbeitete er
unter anderem bei Daimler.