Großraum-Van hat mutmaßlich keine Zukunft
VW Sharan wird noch Millionär
Die erste Million ist die schwerste, sagt man – und beim VW Sharan, der diese Zahl gerade erreicht hat,
darf man hinzufügen: Auch die letzte.
Volkswagen
Proud, but no future: Der VW Sharan hat
im portugiesischen Werk die Millionengrenze erreicht
Volkswagen hat den einmillionsten Sharan gebaut. Das Jubiläumsmodell lief am Mittwoch (10.04.) bei Volkswagen Autoeuropa
im portugiesischen Palmela vom Band. Dort hatte die Produktion mit dem Sharan I, der zusammen mit Ford entwickelt und gebaut wurde, 1995
im Rahmen eines Joint-Ventures begonnen.
Aktuell ist der Sharan - noch nicht offiziell, aber faktisch - ein Auslaufmodell. "Prägen heute die Sport Utility Vehicles (SUV) unser
Straßenbild, so waren es Anfang der 90er-Jahre die Multi-Purpose Vehicles (MPV), die einen wahren Van-Boom auslösten", erklärt VW selbst.
Gleichzeitig haben die Wolfsburger seit längerem darauf verzichtet, den Sharan zu modernisieren - er ist heute das einzige Volumenmodell,
das noch nicht auf einer aktuellen Plattform steht. Selbst ein klassisches
Facelift ist fast neun Jahre nach dem Start mehr als überfällig. Das trägt zum Rückgang der Beliebtheit bei, und man darf annehmen, dass diese
dereinst auch als Grund für das Aus wird herhalten müssen. Auch der Golf Sportvan dürfte auslaufen; einzig der Touran wird dann die
Van-Nachfrage befriedigen. Dazu kommen natürlich der Multivan und künftig wohl auch ein Van der elektrischen ID-Familie, Codenanme BUZZ.
Noch verkauft VW den Sharan in 33 Ländern, vor allem aber in Deutschland, wo er mit 9.700 Neuzulassungen nach der KBA-Statistik auf
Platz 5 bei den großen Vans kam. Gegenüber dem Vorjahr waren dies 18 Prozent Rückgang bei knapp 15 Prozent Segment-Rückgang. Das ebenfalls
in Palmela gebaute Schwestermodell Seat Alhambra steuerte weitere 9.400 Exemplare (Rang 6, -19 Prozent) bei. Zum Vergleich: Der Touran
steht für 2018 mit 42.600 Einheiten in der Statistik, musste allerdings Rückgänge in ähnlicher Größenordnung hinnehmen.
Das Werk in Portugal kennt sich einerseits mit Auslaufmodellen aus - auch Eos und Scirocco liefen hier vom Band -, hat andererseits
mit dem T-Roc aber gerade auch eine boomende Baureihe auf den Bändern.