Wasserstoff-Kraftwerk als Range Extender
Renault: Brenstoffzelle für zwei Nutzfahrzeuge
Alle reden von der Brennstoffzelle, Renault liefert sie. Zwei Nutzfahrzeuge können künftig mit der möglicherweise zukunftsträchtigen
Technik bestellt werden. Das kleine Wasserstoff-Kraftwerk ist hier aber nicht alleine für den Antrieb verantwortlich, sondern belebt
die Idee des Range-Extenders neu.
Renault
Plug-in-Stromer und Wasserstoff-Auto:
renault bringt Master (Bild) und Kangoo mit Brennstoffzelle
Renault erweitert das Angebot bei seinen elektrischen Nutzfahrzeugen um den Kangoo Z.E. Hydrogen und den Master Z.E. Hydrogen. Sie können neben Strom aus der
Steckdose auch reinen Wasserstoff tanken - und klauen damit dem Mercedes GLC F-CELL als bisher einzigem Wasserstoff-Hybriden die Show.
Sinn der Übung ist eine Maximierung der Reichweite. So steigt der Aktionsbereich des Master von 120 auf 350 Kilometer im WLTP-Prüfzyklus, der Kangoo Z.E.
Hydrogen schafft 370 statt bisher 230 Kilometer. Das Technikpaket umfasst zusätzlich zur jeweils 33 kWh fassenden Batterie eine 10-kW-/14-PS-Brennstoffzelle,
in der Wasserstoff mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft reagiert. Endprodukt ist Strom und reines Wasser, die Fahrzeuge sind also lokal emissionsfrei
unterwegs.
Der Master verfügt über zwei Wasserstofftanks, der Kangoo über einen. Der Energieträger wird im großen Transporter bei 700 bar Druck gespeichert, im
Stadtlieferwagen besteht die Wahl zwischen einem 350- oder 700-bar-Tank. Das vollständige Betanken nimmt laut Renault nur zehn Minuten in Anspruch.
Die Brennstoffzellen treten automatisch in Aktion, um die Akkus wieder aufzuladen oder das Ladeniveau zu halten, sobald der Ladezustand der Batterien bei
80 Prozent der Maximalkapazität liegt. Auch bei kalter Witterung verringert sich die Reichweite nur unwesentlich, da die Außentemperatur keinen Einfluss
auf die Reaktion in der Brennstoffzelle hat. Die Abwärme der Brennstoffzelle dient dazu, die Batterietemperatur auf optimalem Niveau zu halten und die
Kabine zu heizen.
Eine Markteinführung ist beschlossene Sache, wann genau der Start erfolgt und vor allem zu welchem Preis, lassen die Franzosen noch offen. Mittelfristig
dürften die beiden Modelle nur für finanzstarke Kunden taugen, die eine Wasserstoff-Tankstelle in der Nähe haben - und als Imagegefährt für Renault.