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Mittwoch, 13. November 2024
1000-PS-Supercar mit Plug-in-Hybrid auf AMG-Basis ab 536.000 Euro

Brabus Rocket 1000: Rakete auf Rädern mit 1k Pferdchen

600 PS, 700, 800, 850, 900: An leistungsstarken Supercars ist die Geschichte von Brabus nicht arm. Jetzt reißen die Bottropper mit dem Rocket 1000 auf AMG-GT-Basis erstmals die vierstellige Grenze. Das Auto ist mächtig schnell, ziemlich auffällig, unverschämt teuer – fährt bei Bedarf aber auch brav und lautlos zum Bäcker.
Brabus
Erstmals knackt Brabus die 1.000-PS-Marke:
Der Rocket 1000 kombiniert Achtzylinder und Elektromotor
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Brabus hat seinen neuesten Supersportwagen vorgestellt. Der Rocket 1000 erreicht erstmals die Schallmauer von 1.000 PS. Als Basis dient ein für sich genommen schon sehr potentes Auto, der Mercedes-AMG GT 63 S E Performance als Viertürer.

Anstelle des Zwölfzylinders in vielen bisherigen Supercars belässt es Brabus also dieses Mal bei einem Achtender, der schon regulär 639 Pferdchen auf die Kurbelwelle stemmt. Die Ingenieure und Programmierer haben das Triebwerk mit einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen an Hard- und Software auf 796 PS erstarken lassen. Dazu gehören u.a. die Hubraumvergrößerung von vier auf 4,5 Liter, wie sie kaum noch jemand umsetzt, Modifikationen an der Biturbo-Anlage, an Katalysatoren und Partikelfiltern und eine Anpassung des elektronischen Motormanagements.

Die zur Schallmauer noch fehlenden 204 PS steuert wie im Grundmodell der Elektromotor mit 2-Gang-Automatik bei. Die 6,1-kWh-Batterie ermöglicht zwölf Kilometer rein elektrisches Fahren, etwa morgens im Wohngebiet, falls der "coming-home-Modus" der steuerbaren Abgasklappen nicht ausreichend nachbarschaftskompatibel erscheint.

Das maximale System-Drehmoment steigt von 1.470 auf 1.820 Newtonmeter. Damit der Antriebsstrang und speziell die 9-Gang-Automatik sich bei vollem Leistungsabruf aber nicht in ihre Einzelteile auflösen, wird der Wert auf 1.620 Nm begrenzt.

So motorisiert, erreicht der Viertürer einen Sprintwert von 9,7 Sekunden. Auf 200 km/h, versteht sich. Die Nullhundert stehen mit 2,6 Sekunden im Datenblatt, 300 Sachen sind nach 23,9 Sekunden erreicht. Bei 316 km/h ist Schluss - und das nicht, weil sich dann Leistung und Fahrwiderstände ausgleichen, sondern zum Schutz der Komponenten, beispielsweise der Reifen aus dem Hause Continental: Vorne montiert Brabus 275er-Pneus in 21 Zoll Größe, hinten sind es 22 Zöller mit 335er-Walzen.

Die dicken Räder und das gesamte Konzept verlangen natürlich auch nach Änderungen an der Karosserie. Brabus setzt auf spezielle Kotflügel vorne und ausladendere Seitenwände an der Hinterachse, die die Breite um fast sieben Zentimeter strecken. Eine spezielle Frontschürze, der mehrteilige überdimensionale Heckflügel und ein Heckdiffusor sorgen gleichermaßen für Hinguck-Effekte wie für die notwendige Aerodynamik-Optimierung. Viele Teile sind aus Carbon gefertigt.

Diesen Werkstoff verwendet der Hersteller, der mehr als Tuner bekannt ist, stellenweise auch im Interieur, das insgesamt aufwendig veredelt wird - von Sitzen über Armaturenbrett bis zu den Mercedes-typischen Türpins erhält nahezu jedes Detail eine Alternative oder Überarbeitung.

Insgesamt ist der Brabus Rocket 1000 straßenzugelassen und mehr oder weniger alltagstauglich. Der Normverbrauch beträgt, hihi, 9,6 Liter, wobei Super Plus reicht. In der Realität dürfte das Doppelte durch die Einspritzdüsen fließen, vielleicht auch das Dreifache.

Für die Umwelt ist es egal, denn die meisten Käufer werden das illustre Gefährt sowieso kaum bewegen, sondern in ihrem Garagentempel in Dubai präsentieren. Außerdem hat Brabus, damit das Ganze nicht nur technisch, sondern auch marketing-technisch interessant wirkt, nur 25 Stück geplant. Wer zum illustren Kreis gehören will, muss mehr als das Zweieinhalbfache dessen hinblättern, was Mercedes verrechnet, konkret mindestens 535.500 Euro. Und damit rechnen, dass sich die Jungs und Mädels aus Bottropp beim nächsten Mal auch noch den E-Motor vorknöpfen und einen Rocket 1200 auf die Räder stellen. Der dürfte dann vom Abheben wie eine Rakete nicht mehr sooo weit entfernt sein.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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