MG3 Hybrid mit Dreigang-Automatik feiert Weltpremiere auf sterbender Messe
MG zeigt seinen Kleinwagen
MG hat heute sein kleinstes Modell in Neuauflage vorgestellt, das erstmals auch nach Deutschland kommen wird.
Beim MG3 handelt es sich um einen einfach gestrickten Kleinwagen mit Hybridtechnik und einer fünf Jahrzehnte
alten Kraftübertragung. Die wichtigste Info verraten die Chinesen noch nicht.
MG
MG erweitert das Modellangebot
demnächst um den MG3 Hybrid+
Der Genfer Salon feiert 100jähriges Bestehen, ist aber so gut wie tot, denn außer der Renault-Gruppe
und MG haben sich praktisch keine Volumenhersteller einen Stand gebucht. Zu den "Weltpremieren" gehört
neben dem neuen R5 als Haupt-Akteur in gewisser Weise auch der MG3 Hybrid+.
Es handelt sich um einen 4,11 Meter breiten, 1,80 Meter breiten und 1,50 Meter hohen Kleinwagen mit
2,57 Metern Radstand. Das Leergewicht wird mit 1.285 Kilogramm angegeben. Der Kofferraum schluckt gerade
einmal 293 Liter; die Rückbanklehne lässt sich nur komplett umklappen, wobei eine deutliche Stufe
entsteht.
Hinter der Bezeichnung Hybrid+ verbirgt sich die Kombination aus einem 1,5-Liter-Vierzylindermotor mit
102 PS Leistung und 128 Newtonmetern Drehmoment und einer E-Maschine mit 136 PS und 250 Nm. Als
Systemleistung gibt MG 194 PS an. Die mitgeteilten Fahrleistungswerte wollen dazu freilich nicht recht
passen: 8,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sind in Anbetracht der Leistung schwach, für die
Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h gilt das erst Recht.
Der MG3 kann auch rein elektrisch fahren, wobei die Batteriegröße nur 1,83 kWh beträgt. Die Reichweite
mag MG bisher nur als "gut" bezeichnen, in der Praxis dürfte es eine niedrige einstellige Kilometerzahl
sein. Ebenso interessant wie ungewöhnlich und abschreckend ist die gewählte Art der Kraftübertragung:
MG setzt hier auf ein Automatikgetriebe mit tatsächlich nur drei Fahrstufen - so etwas gab es zuletzt
in den 1970er-Jahren im Audi 80, VW T3 oder im Mercedes SL.
Dass PR-Abteilungen von Autobauern es als ihren Job verstehen, mit sprachlichen Überhöhungen zu arbeiten,
ist ebenso normal wie unnötig. MG trägt hier aber besonders dick auf. Die Rede ist von "erstklassiger
Kombination aus Effizienz und Leistung", von "großen Leistungsvorteilen", "sportlichem Handling", "unverfälschtem
Fahrspaß" und einem Antriebsstrang, der den Wagen zu einem "echten Athleten" mache. Cringe.
Auch das Design des MG3 zeugt nicht eben von viel Engagement der Chinesen: Hässlich wäre übertrieben, ansehnlich
auch. MG bezeichnet Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer und die aus sechs Tönen bestehende Farbpalette als
Beispiele für eine "Reihe attraktiver Styling-Merkmale". Im sachlich und symmetrisch gestalteten Innenraum
fällt das Auge auf ein 7-Zoll-Kombiinstrument, einen 10,25-Zoll-Touchscreen, ein Zwei-Speichen-Lenkrad und
einen Dreh-/Drück-Regler für die Automatik. Die Handbremse ist jedenfalls im Topmodell elektrisch ausgeführt.
Auf den Markt kommt der MG3 noch im ersten Halbjahr in drei Ausstattungslinien, wobei das Topmodell als "Luxury"
bezeichnet wird. Einen Preis nennt MG noch nicht, obwohl dieser doch gerade bei einem solchen Auto für die
allermeisten Interessenten der einzige Grund sein wird, sich damit - möglicherweise - zu beschäftigen.