Vertriebsvorstand Bram Schot wird einstweilen neuer Audi-CEO
Audi benennt Interims-Chef
Gut unterrichtete Kreise wussten es gestern schon, jetzt ist es offiziell: Bram Schot wird kommissarisch Chef bei Audi.
Die Autobauer geben sich ungewöhnlich einsilbig bei dem Thema.
Audi
Marketing- und Vertriebsvorstand Bram Schot
wird ab sofort kommissarischer CEO von Audi
Der
langjährige Chef sitzt in einer Einzelzelle in Untersuchungshaft, doch Audi hat sich gestern
nicht offiziell zu der Thematik geäußert. Man veröffentlichte lieber Stücke über den "Härtetest für den Audi RS 5 DTM" und weltweite
Siege von Audi-Sport-Kunden. Am Dienstag nun schreibt Audi, Stadler sei am Vortag, so wörtlich: "wie gemeldet" in Untersuchungshaft
genommen worden.
Nach einer Sitzung des Aufsichtsrats steht inzwischen auch offiziell fest, dass Abraham Schot kommissarisch die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden
übernimmt. Dies erfolge mit sofortiger Wirkung, lässt Audi wissen - und auf Bitte Stadlers, ihn von seinen Aufgaben vorübergehend zu entbinden.
Im VW-Konzernvorstand, wo Stadler ebenfalls einen Sitz hatte, gilt sinngemäß das Gleiche; Schot wird an den Sitzungen aber nur "als Gast" teilnehmen.
"Die Entbindung [Stadlers] wird vorübergehend, bis zur Klärung des Sachverhalts, der zu seiner Verhaftung geführt hat, vorgenommen", schreibt
Volkswagen ungewöhnlich holprig in einer gerade einmal neunzeiligen Meldung. Mit schwierigen Sachverhalten scheinen die PR-Strategen noch
immer zu hadern, obschon sie inzwischen Übung darin haben müssten.
Abraham "Bram" Schot ist gebürtiger Niederländer und war von 1987 bis 2011 in Diensten von Mercedes-Benz bzw. der damaligen
DaimlerChrysler AG, unter anderem als Landeschef in Niederlanden und in Italien. 2011 wechselte Schot zu Volkswagen,
wo er strategische Projekte im Bereich Konzern-Vertrieb betreute. Ab 2012 war er in der Geschäftsleitung von Volkswagen
Nutzfahrzeuge für Marketing und Vertrieb verantwortlich.
Dem Audi-Vorstand gehört Schot erst seit der
großen Personalerneuerung im September 2017 an.
Er verantwortet dort ebenfalls Vertrieb und Marketing. In Sachen Dieselskandal gilt Schot entsprechend als unbelastet.