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Samstag, 12. Oktober 2024
Fertigung in Buchloe läuft 2025 aus

BMW übernimmt Rechte an Alpina

Was gemeinhin als Tuner bekannt ist, ist tatsächlich ein Kleinserienhersteller: Alpina baut exklusive BMWs. Aber nur noch knapp drei Jahre lang, dann übernimmt der langjährige Partner das Geschäft.
BMW übernimmt Rechte an Alpina
ampnet/Bovensiepen
Florian und Andreas Bovensiepen haben die Markenrechte
an Alpina an BMW verkauft. 2025 läuft die Fertigung in Buchloe aus
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Die schlechte Nachricht: BMW hat den Kooperationsvertrag mit Alpina nicht über das Jahr 2025 hinaus verlängert. Entsprechend endet die Produktion von besonderen BMWs am Standort Buchloe zu diesem Termin.

Die gute Nachricht: Alpina-BMWs wird es auch danach noch geben, denn BMW hat den Allgäuern die Markenrechte abgekauft. Wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten, sieht die Vereinbarung keine Übernahme von Firmenanteilen vor. Über finanzielle Details wurde Stillschweigen vereinbart.

"Durch den Erwerb der Markenrechte werden wir den langfristigen Fortbestand dieser traditionsreichen Marke zukunftsorientiert gestalten", sagt BMW-Vertriebsvorstand Pieter Nota. In Buchloe werde seit über einem halben Jahrhundert eindrucksvoll gezeigt, wie man mit viel Liebe zum Detail "hochwertigste Automobil-Kultur auf vier Rädern" realisiere.

Alpina-Geschäftsführer Andreas Bovensiepen, einer der Söhne des Gründers Burkhard Bovensiepen, erklärte, man habe die Herausforderungen in der Automobilindustrie rechtzeitig erkannt und stelle nun die richtigen Weichen. Die Begehrlichkeit der Marke und des Unternehmens sei "natürlich enorm", man habe sich deshalb "bewusst dafür entschieden, Alpina nicht an einen beliebigen Hersteller zu veräußern". Aufgrund der langjährigen Verbundenheit zu BMW sei es strategisch die richtige Entscheidung, dass die Marke Alpina in Zukunft von der BMW Group geführt werde.

Die Neuausrichtung soll den Risiken für Kleinserienhersteller begegnen, die durch die Transformation in Richtung Elektromobilität und die weltweit steigende Regulatorik – insbesondere die Abgasgesetzgebung, Software-Absicherung und Vorgaben zu Fahrerassistenz- und Überwachungssystemen – deutlich zunehmen.

Bis Ende 2025 wird Alpina die Fahrzeuge wie bisher entwickeln, fertigen und verkaufen. Der Service, das Ersatzteil- und Zubehörgeschäft für das bestehende und historische Alpina-Fahrzeugportfolio sollen langfristig in Buchloe gewährleistet bleiben, die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen im Aftersales unverändert fortgeführt und das bereits bestehende Entwicklungs-Dienstleistungsgeschäft von Alpina für BMW ausgebaut werden.

Das künftig als Bovensiepen operierende Unternehmen will in Zukunft "andere überzeugende mobile Angebote in den Markt bringen", wie es hieß. Dazu sollen Geschäfte mit anderen Autobauern, Restaurationen für Alpina-Modelle und der Handel mit Young- und Oldtimern von Alpina gehören. Bovensiepens zweites Standbein, der Wein-Handel, ist von der Vereinbarung nicht betroffen und tritt weiter unter dem Namen Alpina auf.

Alpina, 1965 gegründet, wurde 1978 Pkw-Hersteller und 1983 als solcher offiziell vom KBA anerkannt. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 300 Mitarbeiter, die im vergangenen Jahr, dem besten der Unternehmensgeschichte, rund 2.000 Autos fertigten. Die Belegschaft wird sich so nach der Marken-Übergabe nicht halten lassen. BMW will Betroffenen selbst ein Übernahmeangebot machen oder sie in Jobs bei Lieferanten bzw. Entwicklungspartnern vermitteln. Dennoch ist die Entwicklung für einige bis viele Alpina-Leute eher keine gute.
text  Hanno S. Ritter
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