Neues Frontdesign / GT-Line-Modell / PHEV ohne Technik-Update
Facelift Kia XCeed: Frisch gemacht
Mit dem XCeed hat Kia vieles richtig gemacht. Nun folgt bereits eine Modellüberarbeitung, die in Designdetails, besseren
Assistenten und einer neuen sportlichen Ausstattungslinie zum Ausdruck kommt, nicht aber in neuen Antrieben.
Kia
Dezent aufgefrischt und mit neuem
GT-Line-Modell rollt der Kia XCeed in die zweite Lebenshälfte
Wer den Ceed zu langweilig und den Sportage zu groß und/oder teuer findet, hat bei Kia die Alternative des XCeed - ein
kompakter Crossover, der nett anzuschauen und auch gut gemacht ist. Schon drei Jahre nach dem Start schicken die Koreaner
das Auto jetzt zum Facelift.
Es manifestiert sich im Wesentlichen in einer überarbeiteten Frontpartie. Kühlergrill, Schürze und die Innenseite der
Scheinwerfer zeigen sich in neuem Look, den Kia aber noch nicht im Bild vorführen mag. Fotos gibt es nur von der neuen
Ausstattungslinie GT-Line, die dem XCeed bisher in der Tat fehlte. Hier wirkt das Design mit betonten Air Curtains frisch
und sportlich, ohne dabei ins Aggressive zu tendieren. Separate Nebelscheinwerfer gibt es nicht mehr, sie sind fortan in
den Hauptscheinwerfern integriert, die eine neue Tagfahrlicht-Signatur tragen.
Am Heck beschränkt sich die Kosmetik auf einen neuen Diffusor. Nur die GT-Line bekommt außerdem ein neues Innenleben
für die Rückleuchten mit 37 LED-Punkten pro Seite. Wie genau das "in Aktion" aussieht, zeigt Kia aber ebenfalls noch
nicht. Die Seitenansicht bleibt unverändert, sieht man von drei neuen
Außenfarben, mindestens einer neuen Rädervariante (18 Zoll glanzgedreht beim
GT-Line) und dem Verzicht auf Chromschmuck (GT-Line) ab.
Im Innenraum differenziert sich der XCeed GT-Line mittels eines unten abgeflachten Sportlenkrads, eines schwarzen
Dachhimmels, eines mit perforiertem Leder bezogenen Schalthebels und spezieller Sitzbezüge. Im Übrigen gibt es
nur marginale Änderungen wie einen kleineren Rahmen am Innenspiegel, was einerseits schade ist, andererseits aber
auch bedeutet, dass die Klimaanlage nach wie vor mit Tasten bedient werden kann und das digitale Kombiinstrument mit
seinen 12,3 Zoll Größe jeden VW in den Schatten stellt. Es bietet zum Facelift auch neue Grafikdarstellungen,
darunter auch eine, bei der die Darstellung der jeweiligen Wetterlage und Tageszeit angepasst wird.
Das ist viel pfiffiger als der neue "Sport"-Modus des weiterhin 10,25 Zoll messenden Navigationssystems.
Gemeint sind hier nicht spezielle Designs, sondern die Live-Anzeige von "Spielständen und Highlights" der
Fußball-Lieblingsmannschaft und weiterer Vereine.
Im Bereich Antrieb hat Kia keine Neuerungen zu vermelden. Den Einstieg bildet weiterhin der 120-PS-Dreizylinder mit
manuellem Sechsganggetriebe, gefolgt von Vierzylindern mit 160 und 204 PS aus 1,5 bzw. 1,6 Litern Hubraum. Positiv:
Einen Diesel gibt es weiterhin, sogar als Mild-Hybrid, allerdings nur mit 136 PS. Er ist wie der mittlere Benziner
auch mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zu haben, das beim Topmodell Standard ist.
Weiterhin verfügbar ist auch der Plug-in-Hybrid, der mit seinen immerhin 58 Kilometern E-Reichweite (Norm, Praxis rund 40 km)
an sich eine vernünftige Wahl sein könnte - Konjunktiv, weil er mit 141 PS Systemleistung (Benziner 105 PS und 140 Nm) schwach
auf der Brust ist und überdies weiterhin nur lahm laden kann. 11 Sekunden für die Nullhundert, Topspeed 155 bei leerer Batterie
und 3,4 kWh Ladeleistung sind einfach nur schlecht. Hier sorgt ein sechsstufiges DKG für die Kraftübertragung.
Kia hat außerdem einige der zahlreichen Assistenzsysteme modernisiert. So berücksichtigt die adaptive
Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-go-Funktion nun auch Navigationsdaten, nimmt also etwa an Gefällen,
vor Kurven oder bei Tempolimits Geschwindigkeit weg - eine Funktion, die oft mehr Frust macht als sie
Sicherheit bietet. Der Tote-Winkel-Assistent und der Querverkehrswarner arbeiten künftig mit aktivem Bremseingriff,
und der Müdigkeitswarner wird auch aktiv, wenn man an der Ampel das Losfahren des Vordermanns verpennt - eine
Koppelung mit dem Start-Stopp-System wäre sinnhafter gewesen.
Im Übrigen verfügt der XCeed anders als manch teurere Autos auch über eine Fahrradfahrererkennung und einen Ausstiegswarner.
Und auch abseits der Assistenten lässt sich der XCeed, anders als etwa der Stonic, je nach Variante und Geldbeutel recht
erfreulich-erwachsen bestücken: Ob Soundsystem oder sensorgesteuerte Heckklappe, Navi mit Doppel-Bluetooth oder App-Fernzugriff,
Lenkrad- oder Frontscheibenheizung, Stoff, Leder oder animal-free, Sitzheizung hinten oder Sitzventilation vorn - Kia kann liefern.
Auch ein zu öffnendes Panorama-Glasdach ist zu haben. Ihre Grenze findet die Liste allerdings bei einer vernünftigen Anhängerkupplung
und Seitenairbags hinten. Auch Allradtechnik ist nicht zu haben.
Details zu den Ausstattungen und Niveaus liegen noch nicht vor, dürften sich aber ungefähr am Status Quo orientieren.
Dies gilt auch für die Grundpreise, die bei etwa 23.000 Euro beginnen und 38.000 Euro enden dürften. Mit dem richtigen
Rabatt oder guten Leasing-Konditionen und seiner 7-Jahres-Garantie bleibt der XCeed damit ein praktisches, ansehnliches
und alltagstaugliches Auto mit recht klassenlosem Image. Die bisher in Europa verkauften 120.000 Einheiten sollten sich
locker wiederholen lassen. Im September geht es los, Produktionsort bleibt das slowakische Kia-Werk in Zilina.