Steigende Fallzahlen mit deutlich steigenden Reparaturkosten
Über 100 Mio. Euro Schäden durch Marderbisse
Sie sind eine vergleichsweise kleine Kostenstelle für die Teilkaskoversicherungen, aber keine unbedeutende: Marderbisse haben die Versicherer
im vergangenen Jahr erstmals über 100 Millionen Euro gekostet.
Die Zahl der Marderbiss-Schäden an Pkw ist 2023 um rund drei Prozent auf 214.000 Fälle gestiegen. Wie der Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) am Freitag in Berlin weiter mitteilte, ist die Schadenshöhe deutlich stärker gestiegen, nämlich auf
fast 500 Euro pro Fall. Insgesamt betrugen die Aufwendungen 104 Millionen Euro und damit 13 Prozent mehr als im Vorjahr.
Besonders gefährdet sind Autos, die häufig an wechselnden Orten beziehungsweise in Revieren unterschiedlicher Marder parken. Der Grund:
Marder schlüpfen gerne in die warmen Motorräume von Pkw. Hier markieren sie dann mit einem Sekret ihr Revier. Parkt ein Auto in
verschiedenen Revieren, werden die entsprechend markierten Leitungen von anderen Mardern häufig komplett zerbissen. Besonders
gravierend sind Marderbisse bei Elektroautos, da bei defekten Hochvoltkabeln oft der gesamte Kabelsatz ausgetauscht werden muss.
Über die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen - von der Motorwäsche über Gitter unter dem Auto, Ultraschall-Geräte und Stromstoß-Anlagen
bis hin zur Ummantelung von Schläuchen und Kabeln - gehen die Meinungen auseinander.
Teil- oder Vollkaskoversicherte sind gegen die finanziellen Schäden durch Marderbisse geschützt. Einige Kaskoversicherungstarife decken
jedoch nur direkte Schäden ab, ersetzen also nur die beschädigten Teile. Andere Policen umfassen auch die teils teuren Folgeschäden am Auto,
wenn etwa angebissene Zündkabel den Katalysator lahmlegen, undichte Kühlschläuche zu Motorüberhitzung
führen oder kaputte Gummimanschetten im
schlimmsten Fall Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken des Fahrzeugs
verursachen.