Ende der Förderung bereits ab diesem Sonntag
Umweltbonus für Elektroautos endet sofort
Die finanzielle Förderung für den Kauf von Elektroautos entfällt bereits sehr kurzfristig. Schon an diesem Sonntag ist
Schluss mit staatlichen Zuschüssen. Zigtausende von Kunden sind die Gelackmeierten.
Für die Autobranche, vor allem aber für Autokäufer ist es bitter: Der sogenannte Umweltbonus, die staatliche Förderung bei der Anschaffung
eines Elektroautos, endet kurzfristig - konkret: morgen. Mit Ablauf des 17.12.2023 können keine Anträge mehr beim zuständigen
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden, teilte das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
am Samstag in Berlin mit.
Bereits zugesagte Förderungen werden natürlich eingehalten und auch alle Anträge, die bis Sonntag um Mitternacht beim BAFA eingehen,
werden nach den bisherigen Regelungen bearbeitet. Ursprünglich war vorgesehen, den Umweltbonus Ende 2024 oder im Laufe des
Jahres 2024 auslaufen zu lassen.
Der ursprünglich 2016 eingeführte Umweltbonus, der seit September 2023 nur noch für Privatkunden galt, ist damit Geschichte. Nur vier Tage
vor dem Förderende hatten sich die Spitzen der Ampelkoalition auf ein zeitnahes Ende der Prämie verständigt, um die finanzielle Lücke
nach dem Urteil des Bundesverfassunggerichts zu minimieren.
Auch Geschichte dürfte damit endgültig das Ziel der Bundesregierung sein, 15 Millionen E-Fahrzeuge bis zum Jahr 2030 auf den Straßen zu haben.
Aktuell liegt der Elektro-Bestand unterhalb eines Zehntels dieses Werts. Mit der nun gestrichenen Förderung bei nach wie vor hohen Preisen
von E-Autos ist ein jedenfalls vorübergehendes deutliches Absinken der Elektro-Zulassungen abzusehen, auch wenn der ein oder andere Hersteller
seine Preise nun möglicherweise etwas absenkt.
Seit 2016 wurden laut BMWK insgesamt etwa zehn Milliarden Euro im Rahmen des Umweltbonus für rund 2,1 Millionen Elektrofahrzeuge
ausgezahlt. In dieser Zahl sind auch früher geförderte Autos mit Plug-in-Technik enthalten. "Das Förderprogramm war sehr erfolgreich
und hat die Elektromobilität in Deutschland entscheidend vorangebracht", sagte ein Sprecher.
Deutliche Kritik gab es vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Mit dieser Entscheidung schädige die Bundesregierung viele
tausend Kunden sowie die Autohändler und zerstöre gleichzeitig das Vertrauen in eine nachvollziehbare und rationale Politik zur
Förderung der Elektromobilität, heißt es. "Das ist ein unfassbar großer Vertrauensbruch für mehrere zehntausend Kundinnen und Kunden,
die ihre E-Fahrzeuge bestellt haben unter der Voraussetzung, dass die Fördersumme fließt", sagt ZDK-Präsident Arne Joswig.
Er gehe von 60.000 betroffenen Fahrzeugen aus.