Hochdachkombi mit neuer Front, mehr Reichweite und mehr Mut zur Farbe
Citroën e-Berlingo: Mit anderen Augen
Fünf Jahre nach dem Start der dritten Generation spendiert Citroën dem Berlingo ein Facelift. Es beschränkt sich auf eine neu gestaltete
Frontpartie im aktuellen Markenlook, leichte Aufwertungen bei Interieur und Ausstattung, mehr Mut zur Farbe und mehr Reichweite.
Citroën
Jetzt auch farbig: Neue Frontpartie, mehr Farbauswahl
und bessere Reichweite für den Citroën e-Berlingo
Citroën schickt den Berlingo in aktualisierter Form in die zweite Lebenshälfte. Nach der kürzlichen Modellpflege für die Nutzfahrzeug-Versionen
haben die Franzosen jetzt auch ein Facelift für die Pkw-Variante angekündigt, die anders als die nützlichen Schwestermodelle schon seit einiger
Zeit nur mit elektrischem Antrieb zu haben ist.
Auch künftig arbeitet der umgerechnet 136 PS starke E-Motor unter der Haube, ein Upgrade auf die 156-PS-Variante wie in den diversen Konzern-Kleinwagen
bleibt dem Berlingo vorbehalten. Damit bleiben die überschaubaren Fahrleistungen (11,7 Sekunden bis Tempo 100, maximal gerade einmal 135 km/h) erhalten.
Die Reichweite steigt mit dem Facelift jedoch von mindestens 277 auf bis zu maximal 320 Kilometer, was die Citroën-PR-Leute merkwürdigerweise in ein Plus
von 20 Prozent umrechnen, wie auch immer. Der Fortschritt kommt laut Hersteller durch Umstellung auf eine neue Batterie mit LFP-Technik zustande,
allerdings bleibt deren Netto-Kapazität mit 50 KWh unverändert. Diese 320 Kilometer sieht Citroën dann als "perfekt abgestimmt auf die durchschnittliche
Tageskilometerleistung der Kunden", was aus unserer Sicht ebenfalls keinen Sinn ergibt.
Geladen wird serienmäßig mit einem 7,4-kW-Lader in 7,5 Stunden oder optional mit 11 kW in fünf Stunden. An einem öffentlichen 100-kW-Lader sollen sich null
bis 80 Prozent in 30 Minuten bewerkstelligen lassen. Diese Werte entsprechen denen des bisherigen Modells. Eine Wärmepumpe kostet Aufpreis.
Optisch folgt der e-Berlingo nun dem neuen Markengesicht. Kühlergrill und Stoßfänger bilden einen Block, in dessen Mitte das
neue
ovale Citroën-Logo prangt. Auf beiden Seiten des Logos spiegelt ein gestreiftes schwarzes Band das Doppelwinkel-Muster wider, es verbindet jeweils das Logo
optisch mit den komplett umgestalteten Scheinwerfern, die die neue dreiteilige Lichtsignatur von Citroën mit einem vertikalen Balken und zwei horizontalen Balken aufweisen.
Nicht nur die Seitenansicht bleibt Facelift-typisch bis auf ein Redesign der Dachreling unverändert, auch am Heck bleibt alles beim Alten, sieht man einmal
davon ab, dass der Autobauer das zentrale Logo entgegen dem allgemeinen Trend zugunsten eines linksseitig aufgeklebten Schriftzuges ersetzt hat. Die maximale
Rädergröße beträgt weiterhin nur 17 Zoll. Standen bisher lediglich drei Außenfarben zur Wahl (grau, weiß und schwarz), so wird
das Angebot nun zumindest um "Kiama Blue" und
"Sirkka Green" ergänzt.
Das laut Citroën "komplett neu designte" Armaturenbrett stellt sich ausweislich der Bilder nur als kleine Überarbeitung dar, die hauptsächlich das (optional jetzt
beheizbare) Lenkrad und einen schickeren Zentralmonitor betrifft. Er ist in zwei Ausführungen erhältlich: "My Citroën Play" bietet einen 10"-Zoll-Screen
(bisher fünf Zoll) mit Standard-Auflösung, drahtloser Apple-CarPlay- und AndroidAuto-Integration und in Kombination mit einem nun digitalen statt analogem
Kombiinstrument, dieses allerdings nur in schwarz-weißer Darstellung. Als Alternative bietet das "My Citroën Drive Plus-System" ebenfalls einen zehn statt bisher
acht Zoll großen Bildschirm, der aber hochauflösend ist, mit optionaler Navigationsfunktion versehen werden kann und mit individualisierbarem Farb-Kombiinstrument
geliefert wird.
Der neue Berlingo verfügt serienmäßig über "Advanced Comfort"-Vordersitze in dreifarbiger Ausführung. Die drei klapp- und verschiebbaren Einzelsitze in Reihe 2
sind nun ausstattungsübergreifend serienmäßig, ebenso elektrische Fensterheber in den Schiebetüren, die die manuellen Pendants und im Basismodell die Klappfenster
ablösen.
Preise hat Citroën noch nicht veröffentlicht, aber nachdem der Berlingo von der
Preissenkungs-Strategie ausdrücklich ausgenommen ist,
gehen wir davon aus, dass sich diese entsprechend der besseren Ausstattung leicht nach oben bewegen werden. Bisher kostet der e-Berlingo in der Länge M (4,40 Meter)
ab 40.740 Euro, das lange Modell (4,75 Meter) ist 1.200 Euro teurer, und die bessere Ausstattungslinie kostet jeweils weitere 2.500 Euro.