Elektrisches Fahren mit 48-Volt-System möglich / Hoher Aufpreis
Opel: Interessanter Mildhybrid für Corsa und Grandland
Grundsätzlich stehen die Zeichen bei Opel auf Elektroantrieb, aber der Weg dorthin ist nicht
unbeschwerlich. Also gibt es nun als Zwischenschritt auch Mildhybrid-Technik, zunächst im
Corsa und Grandland. Sie ist gut umgesetzt, hat aber ihren Preis.
Opel
Opel bringt Grandland und Corsa
jetzt auch mit Mild-Hybrid-Technik auf den Markt
Spät führt Opel die 48-Volt-Technik ein, dafür etwas aufwendiger als andernorts. So ist nicht nur die Batterie
mit 0,9 kWh etwas größer als üblich, sondern auch der Elektromotor mit 28 PS Leistung etwas stärker.
Der Hauptunterschied liegt aber in der Möglichkeit, auch rein elektrisch zu fahren: Natürlich nur ein paar
Hundert Meter, aber immerhin. Im Übrigen unterstützt die E-Maschine den Verbrenner beim Anfahren und
Beschleunigen und dient zur Rekuperation und zum Akku-Laden beim Verzögern und Segeln.
Opel bietet im Corsa zwei Varianten an, die jeweils auf einem 1,2-Liter-Dreizylinder aufbauen. Dieser ist den
Angaben zufolge "neu", die Neuerungen dürften sich aber im Wesentlichen auf ein paar Zeilen Softwarecode beschränken.
Die Leistung liegt bei unverändert 100 bzw. 136 statt bisher 130 PS, wobei die schwächere Variante im Grandland nicht
verfügbar ist.
Als Kraftübertragung setzt Opel auf ein - wirklich neues - sechsstufiges Doppelkupplungsgetriebe im Gegensatz zur
sonst optionalen 8-Stufen-Wandlerautomatik. Das Zusatzgewicht liegt bei rund 65 Kilogramm. Das teilweise optionale
digitale Kombiinstrument stellt Hybrid-Infos wie Antriebsart, Ladezustand, Energiefluss, Elektro-Anteil dar. Drei
Fahrmodi können gewählt werden.
Opel bietet den Corsa sympathischerweise nur noch in zwei Linien an - als Corsa und Corsa GS, wobei die stärkere
Hybrid-Variante immer an das GS-Paket gekoppelt ist. Die Preise beginnen bei 26.100 Euro bzw. 30.200 Euro. Ja,
26.000 Euro kostet ein Kleinwagen heutzutage, was kaum zu fassen ist, wenn man sich an die noch gar nicht so lange
zurückliegenden Zeiten erinnert, als ein Astra für 15.000 zu haben war.
Der Hybrid-Aufpreis liegt bei saftigen 1.700 Euro. Rentieren wird sich das trotz des um rund 18 Prozent niedrigeren
Normverbrauchs von jeweils noch rund 4,8 Litern nur für Stadtverkehr-Vielfahrer. Für Opel rentiert es sich aber neben
Imageaspekten - Polo, Fabia, Ibiza und Clio sind weder vollelektrisch noch als Mildhybrid zu haben - schon wegen eines
besseren Flottenverbrauchs, der CO2-Strafzahlungen an die EU vermeidet.
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die 48-Volt-Technik, die demnächst auch den Astra erreicht, die
entsprechenden nicht-elektrifizierten Varianten bei Opel komplett ersetzen wird. Und damit auch die meisten handgeschalteten.