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Samstag, 27. April 2024
3,4 Prozent mehr Einsätze / Stromer- und Fahrradeinsätze steigend

ADAC-Straßenwacht 2023: Alle neun Sekunden ein Hilferuf

Wenn in Deutschland ein Auto mit einer Panne liegen bleibt, wird meist der ADAC gerufen. Das war auch im abgelaufenen Jahr 2023 so – knapp alle neun Sekunden einmal. Die Pannenursache Nr. 1 zeigt sich seit Jahren unverändert.
ADAC-Straßenwacht 2023: Alle neun Sekunden ein Hilferuf
ADAC / Wilfried Wulff
Alle neun Sekunden rückte
2023 ein "Gelber Engel" zur Pannehilfe aus
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Die ADAC-Pannenhilfe wurde im vergangenen Jahr häufiger angefordert als 2022. Mit 3.531.058 Einsätzen verbuchten die "Gelben Engel" ein Plus von gut 3,4 Prozent (117.570 Einsätze) im Vergleich zum Vorjahr, wie der Club diese Woche in München mitteilte.

Damit wurden die Pannenhelfer 2023 durchschnittlich rund 9.675-mal am Tag gerufen - alle neun Sekunden ein Einsatz. Rekordtag war der 4. Dezember 2023 mit 18.378 Einsätzen. Die pannenstärksten Monate waren Dezember und August. Als einen Grund für den Anstieg der Pannenfälle sieht der ADAC das insgesamt gestiegene Verkehrsaufkommen.

Die häufigste Pannenursache war wie in den zurückliegenden Jahren eine defekte Batterie mit 44,1 Prozent. Motorschäden beziehungsweise Probleme mit dem Motormanagement inklusive des Hochvoltsystems bei Elektroautos rangieren mit 22,8 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von Defekten an Generator, Anlasser, Bordnetz und Beleuchtung mit 10,5 Prozent. Früher kommunizierte Zahlen etwa zu Reifenschäden, leeren Tanks und Aussperrungen als Pannenursache sowie zur eigenen Erfolgsquote oder der Kilometerleistung der gelben Flotte veröffentlichte der Club nicht.

Mit dem Hochlauf der Elektromobilität steigt auch die Pannenzahl der E-Autos spürbar an. 2023 registrierte der ADAC 30.009 Einsätze bei rein elektrisch betriebenen Autos, das sind rund 50 Prozent mehr als 2022. Auch hier war die Batterie mit für mehr als die Hälfte aller Pannen verantwortlich - wohlgemerkt die Starterbatterie. In den Zahlen enthalten sind auch 15.680 Einsätze bei Fahrrädern. Häufigste Pannenursache waren hier Reifenschaden mit 69 Prozent, mit weitem Abstand gefolgt von Problemen mit der Kette mit acht Prozent.

Im Rahmen der Aktion "Gelbe Engel helfen Engeln" konnte der ADAC nach eigenen Angaben seit dem Start im März 2022 insgesamt 3.033 Kriegsflüchtenden und Erdbebenopfern sowie deren Helfern unabhängig von einer Mitgliedschaft weiterhelfen.

Die ADAC-Pannenhilfe setzt sich aus rund 1.700 Helfern der "Straßenwacht" und 675 Partnerunternehmen mit 5.000 Fahrzeugen zusammen. Die Statistik gibt keinen Ausschluss über die tatsächliche Zahl an Pannen in Deutschland, weil auch andere Auto-Clubs und Dienstleister und viele Hersteller Pannenhilfe durchführen.

Entwicklung der Einsatzzahlen der ADAC-Straßenwacht:
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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