Elektro-SUV ab 50.000 Euro aus Köln
Ford startet endlich Explorer-Produktion
14 Monate nach der Vorstellung und rund neun Monate nach dem ursprünglich geplanten Produktionsstart ist der
neue Ford Explorer heute erstmals vom Band gelaufen. Ob für die Kölner nun alles gut wird, was lange währte,
bleibt abzuwarten.
Ford
Mit rund neun Monaten Verspätung hat Ford jetzt
die Serienfertigung des Explorer in Köln gestartet
Ausgerechnet in Zeiten sich vorübergehend abschwächender Elektro-Euphorie hat Ford heute den Startschuss für
die Serienfertigung des neuen Explorer gegeben. Also des vollelektrischen Explorer für Europa, der mit dem
bekannten Verbrenner-Pendant merkwürdigerweise (nur) den Namen gemein hat.
Die Produktion erfolgt im "Cologne Electric Vehicle Center", einem eigens für Elektrofahrzeuge umgebauten
Teil des 1930 gegründeten Kölner Stammwerks und dem ersten reinen E-Werk des Herstellers in Europa. Das
Unternehmen hat in diese Transformation eigenen Angaben zufolge mehr als zwei Milliarden US-Dollar investiert.
Dank moderner Techniken wie Robotik, KI und einem "digitalen Zwilling" soll die "Fabrik der Zukunft" für die
Kunden "ein nie dagewesenes Qualitätsniveau" bieten.
Während Ford nach der Einstellung der Baureihen Ka, B-MAX, EcoSport, Fiesta, C-MAX, S-MAX, Mondeo, Galaxy und Edge
und dem bevorstehenden Focus-Aus auf dem Markt momentan nur noch eine Außenseiter-Rolle (bezogen auf die Pkw) einnimmt,
soll mit dem Explorer nun eine neue Ära starten, wie Europachef und Ford-Werke-Chef Martin Sander erklärte.
Alle 54 Sekunden kann Ford einen Explorer fertigstellen. Ob aber die Kunden den Hoffnungsträger zu einem Erfolgsmodell
machen werden, bleibt abzuwarten, zumal der Explorer kein Sonderangebot darstellt. 49.500 Euro lautet der Startpreis
für das Heckantriebs-Modell mit 340 PS und hoher 600 Kilometer Norm-Reichweite.
Auch wenn der Konfigurator bereits an Tag 1 einen Rabatt von 990 Euro anpreist (der im letzten Schritt aber wieder
entfällt), ist das Kompakt-SUV damit weit entfernt von einer Preisregion, die für eine breitere Masse in Frage
kommt - zumal ein VW ID.4, auf dessen Plattform der Explorer beruht, in schwächeren Ausführungen für 9.000 Euro
weniger zu haben ist. Auch dürfte Ford sich mit den wenigen verfügbaren Optionen zur Individualisierung zwar
einen logistischen Gefallen getan haben, nicht aber der Kundschaft.
Weitere günstigere Explorer-Ausführungen werden folgen, außerdem eine Allradvariante. Und noch in diesem Jahr wollen
die Kölner ein weiteres E-Auto lancieren, wohl eine Art Crossover-Explorer. Wenn der Zeitplan denn hält...